Es ist 1978: Vier junge Menschen – sie heißen Bettina, Jens, Micha und Renate – gründen eine Musikgruppe und die soll heißen wie das erste selbstklebende Pflaster mit Wundauflage auf dem deutschen Markt: Hans-A-Plast. Wenig später schon werden Fans sich als Erkennungsmerkmal Pflaster auf ihre Lederjacken kleben, gerade aber fehlt noch eine Sängerin. Mit Annette Benjamin, deren Vorbilder u. a. die Slits, Poly Styrene und X-Ray Spex sind, ist die Gruppe nun komplett. Aufgetreten wird da, wo man auftreten lässt: ein Antifa-Festival in Berlin, im Wuppertaler Schuppen Börse, beim Festival »Into The Future« in Hamburg; schnell hat man ein Bäckerdutzend Stücke zusammen, die man im heimischen Hannover in weniger als einer Woche aufnimmt und abmischt. Bald interessiert sich auch die Industrie für Hans-A-Plast, was die indes mittels völlig hanebüchener Forderungen fix auszumerzen wissen. Das erste selbstbetitelte Album erscheint in feinster DYI-Manier auf dem in Eigenregie gegründeten Label »No Fun«. 1981 erscheint schon das Nachfolgealbum „2“, auf dem, statt 1-2-3-4-Punk, nun dissonante Gitarren, radikale Rhythmuswechsel und avantgardistischere Arrangements auf dem Plan stehen. Auf dem 1983 erscheinenden letzten Album »Ausradiert« machen Hans-A-Plast, was sie am besten können: Ihre Vorgänger außer Acht lassend einem neuen Ansatz folgen.Es ist 2023: Zeit, diese drei Alben wieder zugänglich zu machen!