Real McKenzies

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Die Herren von The Real McKenzies standen Mieschka zum Interview bereit. Lest selbst was dabei so geplaudert wurde!

Wie sieht den Euer gegenwärtiges LineUp aus & wie lautet die Antwort auf die ewig gestellte Namensfrage?

Paul McKenzie: Ich beschäftige mich schon mehr als mein halbes Leben damit, Rock´n´Roll mit der traditionellen schottischen Musik zu vermischen & diese spezielle Mischung nennt sich dann „The Real McKenzies“.
Viele Menschen denken, daß ich die Band nach mir selbst benannt habe. Aber die Wahrheit ist, daß sie nach dem billigsten „Single Malt Scotch“, den man in Schottland kaufen kann, benannt wurde. Daher kommt also der Name.
Die jetzige Besetzung ist die Beste, die ich jemals in den vergangenen 10 Jahren, die ich jetzt in der Band bin, hatte – und ich bin einer der Gründungsmitglieder. Kurt kam 2 Jahre später dazu & diese Gentlemen hier sind in der Band seit – äähh – Matti der Dudelsacker –Wie lange bist Du jetzt in der Band?

Matthew Hawley: Ich glaube seit 2 ½ Jahren….

Paul McKenzie: Und Mr. The Bone, an der Gitarre….

Mark "the Bone" Boland: Seit fast 4 Jahren – 4 Jahre bin ich bald in dieser Band.
Paul McKenzie: 4 Jahre! Und schau sie Dir an, sie sehen immer noch ziemlich glücklich aus.

In welchen Ländern tourt Ihr am liebsten? Ist es wahr, daß Ihr z.B. gern mal nach Skandinavien oder Irland wollt – diese Länder aber zu teuer sind, um dort eine Tour zu machen?

Paul McKenzie: Ja, das ist wahr. Aber wir können es nicht genau wissen, da wir dort ja noch nie waren – Weil es zu teuer ist. Soweit ich das richtig mitbekommen habe, ist das Bier dort sehr teuer und deswegen: Ja, es wäre sehr, sehr teuer, denn diese Band trinkt sehr viel Bier. Daher mögen wir es auch so durch Deutschland zu touren, wegen den strengen Braugesetzen hier. Und es ist einfach wundervoll hier.
Ich meine, ich muß hier nichts essen. Ich denke, zum touren sind Deutschland & Schottland meine Lieblingsländer.
Es ist sehr schwer in Kanada zu touren. Einmal aus dem Grund, daß es von einer Küste zur anderen 3000 Meilen sind & zum anderen sind wir eine Clubband. Aber die Menschen in Kanada machen nur am Wochenende Party und unter der Woche gehen sie nicht weg. Und so ist es fast überall in Kanada und auch fast überall in den USA. Aber hier in Europa ist es sehr leicht, jeden Abend irgendwo zu spielen.

In älteren Interviews hast Du mal davon gesprochen, daß das deutsche Publikum teils Eure Message nicht versteht oder verstanden hatte. Ist das heute immer noch so & wie sieht es in anderen Ländern aus?

Paul McKenzie: Ich glaube, es gibt bestimmte Leute, die unsere politische Message missdeuten. Das sind die Leute, die jede Message falsch auslegen würden. Ich habe oft mit ihnen gesprochen und es ist meist sehr einfach für mich, ihnen klar zu machen, was in dieser oder jener Hinsicht gemeint war.

Und wie würde Deine politische Message aussehen?

Paul McKenzie: Unser Grundsatz ist der, der schottischen Souveränität. Aber wir sind keine Mitglieder des rechten Flügels bzw. der SNP. Wir würden es außerdem begrüßen, wenn das Konterfei der Königin vom kanadischen Geld entfernt wird, weil wir wollen, daß die Monarchie abgeschafft wird, die für mich, für die Band und für viele Kanadier einfach lächerlich wirkt.
Und weißt Du, was kann man über einen Mann sagen, der zu seiner Geliebten, nicht mal seiner Frau, sprach und sagte: „Ich wünschte ich wäre Dein Tampon, so daß Du mich mit Dir rum tragen könntest.“? Das war ein direktes Zitat von Prinz Charles und wir haben eine Verschwörungstheorie, daß Charles und Elisabeth Diana töteten. Und ich glaube, daß vielleicht, eines Tages, diese Verschwörungstheorie bestätigt wird.

Wie sieht die Punkszene in Kanada bzw. Vancouver aus?

Matthew Hawley: Ich erzähle Dir alles über die Musikszene in Vancouver. Es gibt keine.

Paul McKenzie: Es ist irgendwie interessant. Denn wenn wir irgendwelche Medienberichte über Auftritte von uns bekommen, gibt es ganz gute Reaktionen, weil die Menschen neugierig sind. Aber es gibt nicht viele Punkrocker. Auf einer unserer Shows sind vielleicht ¼ der Zuschauer Punks und der Rest sind Crossoverfans.
Wir bekommen ein ganz gutes Feedback, wenn es um die Undergroundszene geht. Ich denke, es könnte immer besser sein, aber es ist schade, daß wir kein größeres Medienecho bekommen, da sie, glaube ich, Angst vor uns haben.

Matthew Hawley: Ich könnte Dir so viel von den Punkbands in Vancouver erzählen….

Mark "the Bone" Boland: Aus irgendeinem Grund verschwand sie, sie ist nicht mehr da….

Paul McKenzie: Naja, ich sage Dir was ich glaube, was passiert ist. Denn ich war da. Punks werden erwachsen und kaufen sich Häuser und kriegen Kinder. Das ist eine normale Sache. Ich mein, jeder schaut mich an und fragt: „Warum hast Du noch keine Familie…“? und so weiter.
Weil ich mit Punkrock verheiratet bin.

Matthew Hawley: Aus diesem Grund und wegen ein paar sehr engen Jeans in den 70´er Jahren.

Paul McKenzie: Oh yeah! – Aber darüber werden wir hier jetzt nicht sprechen?

Matthew Hawley: Nein!

Wie sehen sonst die Reaktionen aus, die Ihr für Eure Shows in Kanada bekommt?

Paul McKenzie: Es gibt viele gute Feedbacks auf unserer Webpage und es scheint so, als ob sich viele Menschen der Ostküste an keltischer Musik und keltischer Punkmusik interessiert sind. Wir versuchen eine geschichtliche Message rüber zubringen.
Es gibt viele Menschen in Nordamerika, die denken, sie seien weißer Abschaum und haben keine Ahnung, daß der Grund, warum sie in Amerika oder Kanada sind die „Scottish Highland Clearences“ im 17. Jahrhundert sind.
Ich bekam einige eMails wo drin stand: „Mr. McKenzie. Danke, daß ich durch Sie etwas von meinen Familienwurzeln erfahren habe. Ich hatte keine Ahnung.“.
Also wenn ich ihnen ein Gefühl ihrer selbst geben kann und dabei noch eine ganze Menge Spaß habe, ist es das größte für mich. Das ist meine Hauptmotivation.

Ihr habt ja nun auch Euer Label gewechselt. Warum?

Paul McKenzie: Leider war Sudden Death, unser altes Label, wohl nicht darauf vorbereitet, daß wir härter arbeiten als sie selbst. Obwohl sie anfangs für uns okay waren. Aber sie hatten weder die Einrichtungen, die Möglichkeiten noch das Geld, unsere Platten an den Orten zu veröffentlichen, die wir wollten. Natürlich haben wir uns deswegen nach jemanden umgesehen, der sich unseren Bedürfnissen besser anpassen konnte. Aus diesem Grund haben wir gewechselt