... Ein Abend mit DAILY TERROR oder Die Punkkomm in Berlin...
Ja, POPKOMM in Berlin. Das erste Mal, seit dem wir die große Popmusikmesse den Rheinländern abgenommen haben. Eigentlich nicht unbedingt erwähnenswert. Aber so hatte man an jenem Wochenende im Oktober doch seit langem, gerade auch wegen des Sommers, mal wieder eine recht große Auswahl an Konzerten und Parties in der ganzen Stadt, die schon mal mit dem ein oder anderen musikalischen Leckerbissen aufwarten konnten. So auch an jenem Samstag.
Im WILD AT HEART standen RED LIGHTS FLASH und PIPEDOWN auf der Bühne, im Kesselhaus konnte man den BONES, MAD SIN und DEADLINE lauschen… Und und und. Ja und was mache ich? Ich gehe in die alte Feuerwache in Schöneweide, lass mich auf dem Weg dorthin von ein paar Disco-Prolls dumm anmachen und schau mir 100. Mal DAILY TERROR an. Bitte? DAILY TERROR?
Nein, ich hatte nicht das Verlangen, noch mal die alten Säcke das 1000. Mal dabei anzusehen, wie sie die alten Stücke, die zugegebenermaßen auch meine Jugend mitgeprägt und begleitet haben, runterspielen. Ich wollte sie in guter Erinnerung behalten. Außerdem hatte ich sie ja schon (zu?) oft gesehen. Ich habe mich ja lange Zeit dagegen gewehrt, Pedder & Co. abzuschreiben. Solln sie doch ihre Mucke machen. Vielleicht kann ich es ja eines Tages auch nicht lassen. Aber als ich in der Feuerwache ankam, bekam ich dann doch das zusehen, was ich in etwa erwartet hatte. Pedder hätte ich dabei beinahe noch übersehen, obwohl er, wie immer, in roter Bomberjacke und stark ergrautem Haar am Merchstand stand. Dazu vielleicht 60-70 Kids, die natürlich konsequenterweise die, zugegebenermaßen nicht gerade tollen Vorbands ignorierten. Da fragte ich mich das erste Mal – Warum tun die sich das noch an? Aber, hey man, was soll das? Können sich die Kids nicht wenigstens auch mal die anderen Bands anschauen, anstatt gemeinsam vor dem Club rumzuhängen und nur auf die „Hauptband“ zu warten? Was Neues entdecken? Immerhin war mit CONTRAST die selbsternannte „schlechteste Band Europas“ am Start. Was wird bloß aus unserer Jugend...? Dafür hatte ich aber viel zu lachen. Das Set von CONTRAST fing nämlich wie folgt an: Sänger & Gitarrist: „Ja, ich weiß zwar nicht, wo sich unser Basser gerade befindet. Vielleicht aufm Klo oder so. Aber wir fangen einfach mal an… Unser erstes Lied heißt "Scheißsong". Göttlich!
Jedenfalls sprach ich kurz Pedder an, wo ich denn Gunnar finden könnte, und der wies mir den Weg in einem gerade noch so verständlichen Brabbeln. Ja, Gunnar von DRITTE WAHL war eigentlich der Hauptgrund meines Besuches. Schon lange hatte ich ein Interview mit geplant, was eigentlich zum Erscheinen ihres letzten, fast ausschließlich englischsprachigem Album "Tooth for Tooth" veröffentlicht werden sollte. In der Folgezeit hatten wir aber beide viel zu tun, dann war er im Urlaub, dann war ich im Urlaub und irgendwie hat es sich eben hingezogen. Dann bekam ich die Mail von Gunnar, ob ich eben am 2.10. nicht Lust hätte in der Feuerwache vorbeizuschauen und bei einem Bier über dies und jenes zu reden. Bis zum Abend selbst, als ich dann mit Gunnar sprach, wusste ich noch nicht, dass er die alten Herren am Abend auf der Bühne unterstützen würde. Einen Tag zuvor in oder bei Dresden übrigens auch schon. Warum, dass könnt Ihr dem untenstehenden Interview entnehmen. Außerdem wollte ich ihn ein bisschen darüber ausfragen, wie es denn nun Buschn geht, der ja bekanntlich derzeit schwer krank ist. Ich hatte sehr gehofft, bessere Neuigkeiten zu erfahren. Wie der Stand der Dinge dazu ist, könnt Ihr ebenfalls unten nachlesen. Aber genug der Trauer, ich bin mir sicher, dass wir Gunnar & Co. bald wieder auf der Bühne erleben können. Hier oder dort. Mal sehen.
Jedenfalls blieb ich nicht mehr all zu lange. Teils deshalb, weil ich müde war, teils deshalb weil ich irgendwie das Gefühl hatte, die Zeit wäre stehen geblieben. Das hatte ich haargenau schon so vor Jahren erlebt. Aber ich will doch nicht stehen bleiben… Komisch. Woanders auch nicht mehr, weil die Zeit leider schon zu weit vorangeschritten war, als dass ich noch eine andere Band irgendwo mitbekommen hätte. Gunnar war jedenfalls mit Abstand noch der fitteste auf der Bühne – und/aber ich bin mir nicht sicher, ob er sich dabei wohl gefühlt hat. Ich freue mich jedenfalls auf ein Comeback mit Krel und Buschn.
Hey Gunnar! Wie geht's? Bist Du im Rahmen der Popkomm hier in Berlin beruflich unterwegs oder was? Oder einfach nur zum Spaß?
Ich dachte, die wäre schon gelaufen… Nee, im Rahmen der Punkkomm vielleicht. Aber nee. Das interessiert mich eigentlich nicht.
Du bist hier heute mit DAILY TERROR unterwegs… Buschn hat vor 2 Jahren, glaube ich, auf dem FORCE ATTACK bei EXPLOITED mitgespielt. Seid Ihr jetzt so ´ne Art Aushilfsband? Kann man Euch mieten?
Naja… So'n bisschne, ne? Nee, das hat sich halt so ergeben, ich kenn die schon lange. Wir haben einfach mal telefoniert und da kam so raus, dass der eine Gitarrist von DAILY TERROR oft am Wochenende nicht kann, weil er Arzt ist und arbeiten muss. Naja und ich habe im Moment keine Band, mit der ich spielen kann und hatte Zeit und Lust, unterwegs zu sein und bin eigentlich ganz froh, dass ich das machen kann.
Eigentlich wollte ich das Interview ja schon viel früher mit Dir machen. Aber erst warst Du eine ganze Zeit im Urlaub und dann hatten wir beide ´ne ganze Menge zu tun. Du warst ziemlich lange in Norwegen unterwegs. War das ein privater Urlaub, Geschäftsreise oder musstest Du einfach nur mal raus?
Ja, 2 Monate. Das hatte ich mir so vorgenommen, bevor mein Bengel zur Schule kommt, weil dann geht das ja nicht mehr so richtig. Da wollte ich einfach mal ´n bisschen länger weg fahren. So mit Familie und so. Ja, haben wir gemacht. Wale angucken und bis zum Nordkap hoch und so. Super. Da sind wir so rundgereist. Ich hab so'n alten Mercedes-Bus, wo man so drin schlafen kann und so. Mit dem sind wir so rumgefahren. Kein Pauschalurlaub. Wir haben viel geangelt und viel angeguckt. Einfach so.
Nach 2 Liveplatten, na sagen wir 1 1/2, jetzt eine Platte mit fast ausschließlich alten Songs auf Englisch gesungen... So was kannte ich bis dato nur von den TOTEN HOSEN. Wie kamt Ihr denn auf die Idee? Wie passt das zusammen? Wollt Ihr jetzt auch den "Markt" in Übersee erobern oder hattet Ihr einfach keine neuen Ideen?
Also die Idee war natürlich schon da, dass wir ´n bisschen raus wollten, ne? Wir waren ja letztes Jahr mit EXPOITED ´n bisschen im Ausland unterwegs und es kam eigentlich ganz gut immer, aber mit deutschem Gesang ist man doch immer für viele so´n bisschen exotisch. Also die Franzosen aber auch die Holländer und die Belgier hören das gar nicht so richtig gerne. Aber der eigentlich ausschlaggebende Punkt war der, dass wir über das Internet jemanden kennen gelernt haben. Aus England irgendwie. Da kam irgendwie so´n Kontakt zustande und dann stellte sich heraus, dass er Deutsch-Englische Übersetzung studiert und der hat uns das angeboten, die Texte zu übersetzen, sonst wären wir nie auf die Idee gekommen. Wohl, weil wir das auch nicht gekonnt hätten. Naja und dann hatten wir die übersetzten Texte und was sollten wir dann andres machen? Jetzt mussten wir ja… Waren wir in Zugzwang sozusagen (lacht). Aber war auch mal interessant, das auszuprobieren, ob das überhaupt funktioniert so rum.
Wurden jetzt die Texte denn großartig verändert?
Ja, er hat sie schon ein bisschen verändert. Der hat mir das extra immer so geschickt, da waren immer so 3 Texte nebeneinander, erst mein deutscher, dann sein englischer und dann wieder ne deutsche Version von seinem Englischen. Für die Sachen, die er so geändert hat. Weil, dass der Sinn halt bleibt, aber klar, von den Zeilen her musste er eben ab und zu mal ran. Ich glaube, er hat das ganz gut gemacht. So richtig beurteilen kann ich es natürlich nicht, weil ich nicht weiß, wie gut das ist.
Ihr habt die Songs auch noch mal neu aufgenommen, so wie ihr sie jetzt live ab und zu spielt. Hat das Spaß gemacht und wie war es dann im Studio, die alten Songs jetzt noch mal auf Englisch zu singen? Hatte da noch mal richtig das Feeling oder war es einfach nur ein stupides Ablesen vom Textblatt?
Naja, wir hatten das natürlich schon ein bisschen gelernt. Aber es ist natürlich schwierig. Schon alleine, wie man das vernünftig ausspricht…
Glaub ich Dir gern. Es gibt ja viele deutsche Bands, die eben auch englisch singen und es sich dann grauenhaft anhört. Bei Dir klingt das auf Platte ja noch ganz gut. Aber bei Buschn läuft's mir manchmal eiskalt den Rücken runter…
Na. Naja. Es ist natürlich auch ne Herausforderung an uns gewesen und ich denke, dass jeder vielleicht auch hört, dass wir keine Engländer sind. Aber das eben auch so. Das hört man eben bei vielen deutschen Bands. Es ist ja leider so, dass der Englischunterricht in Deutschland nicht so besonders ist. Mittlerweile geht's ja auch schon sogar bei den Kids. Aber bei uns damals noch im Osten, da war das nicht so doll mit Englisch lernen. Man traf ja auch nie einen, der auch wirklich mal englisch sprach (lacht). Waren ja auch alles Leute, die nie in England waren, die das einem da beigebracht haben. Und das Schulenglisch…. Naja. Aber, och, das war ´ne spannende Geschichte und wir haben das gar nicht sooooo ernst genommen. Die Reaktionen waren natürlich auch durchwachsen. Manche fanden's gut und manche fanden's scheiße. Aber damit hatten wir eigentlich auch gerechnet.
Und vom Ausland? Was gab es da so für Feedback?
Also bis jetzt auch noch nicht wirklich viel. Also wir haben ´n paar Kritiken gekriegt, irgendwie. Aus Amerika, sogar Kanada. Solche Sachen. Aber das sind auch eher so Einzelfälle. Wir haben dort auch Interviews gegeben. Aber ich weiß jetzt nicht, ob das jetzt wirklich auch ´ne Masse von Leuten interessiert, oder ob das einer ist, der mal ausgewandet ist und das für sich macht. Keine Ahnung. Wir hätten jetzt gerne auch Ende des Jahres mal außerhalb gespielt, weil ich glaube, darüber müssen wir das auch irgendwie machen, Frankreich oder so… `N bisschen touren. Aber dadurch, dass Buschn jetzt krank ist, ist das natürlich nichts mit touren.
Seid die Platte draußen ist, habt Ihr ja auch noch nicht weiter gespielt, oder?
Nee. Haben wir nicht.
Wie läuft denn sonst der Verkauf der Platte? Ihr macht das immer noch alles in Eigenregie, oder? Wird sie denn auch außerhalb Deutschlands vertrieben? Und ist denn auch mal eine Tour in England oder so geplant?
Ja, jetzt auch noch nicht so doll. Sie wird schon außerhalb verkauft. Offiziell schon, aber ich weiß jetzt nicht wie die Nachfrage da so ist. Ich mein, wir haben ja ´nen Vertrieb. Ich krieg das immer gar nicht so doll mit, wohin die das nun verkaufen. Aber ich glaube da läuft auch nicht so viel. Wenn man in den Ländern auch nicht bekannt ist, dann stellen sich das die Plattenläden auch nicht rein. Man muss eben versuchen, dass man da irgendwie hinfährt und da spielt. Das ist der Weg, denke ich. Für uns jedenfalls. Oder man sucht sich ´ne große Plattenfirma, die das dann da vernünftig promotet.
Aber ihr habt ja erstmal Euer eigenes Label. Ihr habt ja mit der zweiten Live-Platte damit angefangen, oder?
Gunnar: Ja, mit der zweiten. Mittlerweile haben wir ja alle Platten jetzt bei uns.
Aha. Macht das nicht ´ne Menge Arbeit, das alles unter einen Hut zu bringen? Und die dann auch ordentlich zu vertreiben?
Gunnar: Ja, aber macht ja auch Spaß, wenn du was für dich selber machst, dann fetzt das ja auch. Außerdem… Naja. Ist auch ein bisschen bitter, im Nachhinein mitzukriegen, was so mit Leuten passiert, mit denen man so zusammenarbeitet, wie die sich so verändern. Und was auch so Geld aus ´ner Freundschaft macht, ne? Ja, wir sind auch ein bisschen enttäuscht darüber, wie es so gelaufen ist. Früher so die ersten drei Platten, die sind ja bei Amöbenklang raus gekommen und das läuft irgendwie alles total beschissen. Ja und da haben wir uns echt gedacht, dann machen wir das lieber allein. Und dann können wir das auch selber verantworten, was da passiert.
Und mit DRÖÖHNLAND? Gab es da auch solche Probleme?
Gunnar: Nö. Ach wo. Das war einfach ´n persönliches Ding damals, dass wir nicht mehr in dieselbe Richtung gehen wollten. Und ich denke mal nach 10, 15 Jahren, die wir das zusammen gemacht haben ist das ganz normal. Da haben wir irgendwann gesagt: „Mensch, mach doch jetzt deins…“, er macht ja jetzt RUBBERSLIME und so was. Und wir machen unsers.
Leider sind ja hier in letzter Zeit einige Konzerte ausgefallen. Weil eben Buschn krank ist. Sieht es denn mittlerweile schon wieder besser aus? Was hat er denn genau?
Gunnar: Ja, man kann nichts sagen. Man kann nicht reingucken. Er macht ja ´ne Chemotherapie. Ja, und ob das nun anschlägt oder nicht… Magenkrebs hat er. Das weiß eigentlich auch jeder. Ich wollt's nur nicht auf die Seite schreiben, weil das so komisch aussieht. Schreibt man da irgendwie nicht hin, finde ich. Er hätte das wahrscheinlich auch nicht gewollt, dass das da so steht.
Und wie geht er damit um?
Gunnar: Ja, ziemlich offensiv. Es weiß auch eigentlich jeder, er macht da kein Geheimnis draus. Ich meine letztendlich sieht man es ihm auch mittlerweile an. Die Haare sind ab und er ist auch sehr dünn geworden und schlapp. Man sieht's ihm einfach an. Das ist ganz schön bitter.
Aber ich habe heute bei Euch auf der Seite gelesen, dass Ihr jetzt im November ins Studio gehen und eine neue Platte aufnehmen wollt.
Gunnar: Ja, ja. Das auf jeden Fall. Deswegen haben wir das jetzt auch so schnell anberaumt, weil er auch irgendwie mit jeder Chemostaffel ´n bisschen schwächer wird. Und ich hab auch ´n bisschen Angst, dass wir das Anfang nächstes Jahr vielleicht gar nicht mehr so richtig zusammen machen können. Ob er da noch die Lust und die Kraft hat…!? Ist vielleicht zu befürchten, dass es vielleicht nicht ist. Vielleicht ist dann aber auch schon wieder alles gut. Ich weiß nicht. Keine Ahnung.
Aber mal zur neuen Platte, wenn Ihr jetzt wieder ins Studio geht. Angenehme Neuigkeiten. Was erwartet uns denn da als geneigter Hörer. Und vor allem – Wann kann man das Teil dann erwarten? Einen Song gab's ja jetzt schon auf der „Tooth for Tooth“ in Englisch und der sollte ja dann eben mit ´nem deutschen Text kommen, oder?
Gunnar: Genau. Der kommt auf Deutsch drauf und der Rest ist natürlich auch deutsch. Aber ganz neue Sachen. Und ja, ich glaube, dass wird wieder ´ne relativ typische DRITTE WAHL – Platte sein. Also es wird nicht so die gravierenden Änderungen geben. Und die soll Anfang nächstes Jahr kommen. So'n ganz genauen Plan haben wir noch nicht, weil wir noch nicht wissen, wie wir das mit dem Mischen schaffen. Wir müssen immer gucken, wie diese Chemostaffeln liegen. Das Buschn auch Zeit hat. Aber wir haben auch nicht so'n Termindruck. Wir nehmen das jetzt auf, das ist mir wichtig und dann mischen wir das irgendwie in Ruhe und ich hoffe, dass im Frühjahr nächstes Jahr alles fertig ist.
Das kann man jetzt wahrscheinlich noch nicht sagen, aber werdet Ihr dann vielleiht auch wieder auf Tour gehen?
Gunnar: Nee, das wird in absehbarer Zeit, denke ich, nichts. Ich hoffe mal, dass wir irgendwann mal wieder ein Wochenende im Monat wieder losfahren können…
…Ihr seid ja auch arschviel getourt die letzten Jahre. Ist man da nicht vielleicht auch mal froh, zu Hause zu sein?
Gunnar: Ach wir hatten uns auch gut daran gewöhnt und es ist auch einfach schön, unterwegs zu sein. Also mir fehlt es, wegzufahren. Wir machen das seit 10 Jahren so intensiv und, tja, ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Jedes Wochenende zu Hause… Ist irgendwie komisch…
Apropos Tour – Auch dieses Jahr ward Ihr wieder nicht beim FORCE ATTACK dabei. Wie sehen denn die Chancen aus, dass man Euch da mal wieder auf der Bühne sieht? Weil, irgendwie verbindet man das Festival ja schon ein wenig mit Euch.
Gunnar: Ja, also theoretisch möglich ist das auf jeden Fall. Man soll ja nie „Nie“ sagen (lacht). Ich weiß es nicht. Im Moment ist es halt so - Wir fragen ihn nicht und er fragt uns nicht. Ach, ich weiß auch nicht so genau. Ich finde, für uns ist es vielleicht auch mal ganz gut, uns da raus zu halten. Wir waren ja nun wirklich jedes Jahr, immer dabei. Und da kann man sich ja auch mal zurückhalten. Es gibt ja auch andere gute Bands…
Aha. Welche denn? Was hörst Du denn so gerade?
Gunnar: Mmhh, die neue RAZZIA finde ich ganz gut. Ich finde auch die neue NoRMAHL ganz gut. Diese „INRI noch was…“. Ja und ansonsten meistens den alten Stoff. Die alten Klassiker.
Die Bundesliga hat ja jetzt endlich wieder begonnen. Ihr habt doch mal die KOLLEKTIV HEIN BUTT - EP gemacht. Seid Ihr wirklich so große Fußballfans? Trifft man Euch immer noch jeden 2. Samstag im Stadion? Welchen Platz macht Rostock am Ende der Saison?
Gunnar: (lacht) Das ist ´ne gute Frage. Nach dem heutigen Spieltag, da weiß man das auch nicht wirklich. Also ich hoffe schon, dass sie es irgendwie auf den 15. Platz schaffen. Buschn hat, glaube ich, sogar ´ne Jahreskarte. Ich gehe selten mal hin. Letztenendes geht auch Buschn selten hin, weil wir ja fast jedes Wochenende unterwegs sind. Da spielen die ja immer. Sonnabends sind wir ja meistens nicht da gewesen. Gegen Wolfsburg wollte ich eigentlich hingehen. Aber da war so'n Scheißwetter und die haben ja auch verloren hinterher und da war ich auch froh…
…man wird ja auch alt…
Gunnar: …jaja, genau. Ist zwar überdacht, aber es weht ja auch so rein (lacht). Nachher war ich dann auch froh, dass ich das nicht gemacht hab. Weil irgendwie ärger ich mich dann auch, wenn du hingegangen bist und die spielen so scheiße. Das ist dann auch irgendwie blöd.
Ah, wo wir grade mal bei Kurzfragen sind - Wer wird denn gewinnen - Bush oder Kerry?
Also ich finde es traurig, dass man darüber noch spekulieren muss. Also die Amis sind ja echt ein beklopptes Volk. Also das die wirklich allen Ernstes…, dass der Bush da überhaupt noch den Hauch einer Chance hat ist ´ne Schande. Nicht zu fassen. Obwohl, der andere ist, glaube ich, auch nicht viel besser. Auch so'n alter Kriegsveteran. Ich kenn den ja auch nicht so, aber ich verspreche mir da auch nicht ´ne grundlegende Politikänderung von dem Typen. Wenn er's überhaupt schafft…
Ist das vielleicht eine Thematik eines Songs auf der nächsten Platte?
Gunnar: (lacht) Ja, wird auch Thematik sein…
Ja, dann bin ich mal gespannt. Noch ein paar letzte Worte?
Gunnar: Was soll ich sagen (lacht)? Leute, lasst Euch vom langen Winter nicht unterkriegen!