Bollywood, Indien, Bauchtanz, hübsche Frauen in bunten Gewändern und gegelte Männer, die in wilden Choreografien durch pompöse Räume tanzen und ihre Liebesbeziehungen auf singende und tanzende Art führen – genau das fällt mir beim Hören des bereits zweiten Albums des indischen Film-Superstars Shah Rukh ein.
Bilder, die sich mir in den Kopf gebrannt haben, seit ich in Marokko war, wo Bollywood im häuslichen Fernseher größer ist als Hollywood. Abgesehen davon, wurde ich durch meine pakistanischen Mitbürger aus den billig-aber-gut Restaurants meines Barrios mit einem Fernseher in jeder Ecke und Bollywood-Dauer-Schleife zwangsweise für die Musik sensibilisiert. Mittlerweile muss ich nicht mal mehr Reis und Curry essen, um mir Bollywood-Schnulzen reinzuziehen und rythmisch im Takt zu Sching-Sching und Schang-Schang mitzuwippen. Denn fistelnde Frauenstimmen, Männerchöre, klingelnde Schellen, treibende Tablas, Funk, spanische sowie Bonanza-Gitarren, seichte Reggaeeinschläge und unterschwellige Samplings sind der heutige Sound aus Indien. Dazu kann ich durchaus auch zu Hause in Takt wackeln.
Das erste Album des „King of Bollywood“ The King Khan Vol.1 hielt sich 2005 mehrere Wochen in den Charts. Und auch auf diesem Album sind wieder Songs von A.R.Rahman oder Anu Malik vertreten, die Hitpotenzial haben. Sicher ist die Platte nicht für jedermann gedacht, ein gewissen Interesse und die entsprechende Offenheit für solche Musik muss schon vorhanden sein. Aber diejenigen, die Gefallen an „Monsoon Wedding“ oder „Kick it like Beckham“ hatten, werden auch gefallen an den King Khan Compilations finden. Allen anderen schlage ich vor, etwas öfter beim Inder oder Pakistani essen zu gehen.