Think Of One - Chuva Em Po

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Boundary Crossing, transcending, folkloristic, ethnic, Northafrican, pan-european, Latinamerican, with a good taste of punk, at the same time Belgian – and all in one Think of One.

So könnte man Think of One im bestmöglichen globalen Sinne beschreiben, denn bei Think of One handelt es sich nicht um eine Band im üblichen Sinne, sondern vielmehr um ein Sound-Kollektiv. Die sechs Belgier David Bovée, Tomas Desmet, Tobe Wouters, Eric Morel, Bart Maris und Roel Poriau aus Antwerpen haben es in ihrer sechsjährigen Laufbahn bei Think of One bereits zu sechs Alben gebracht, die noch dazu unter drei verschiedenen Namen erschienen sind, das Think of One Pre-Projekt Juggernaut noch ausgenommen. Denn Think of One lassen sich auf keinen Stil noch auf einen gleich bleibenden Stilmix festlegen. So mulitkulturell, kreativ, verschroben und Underground wie ihre Heimat Belgien sind auch Think of One. Kein Land und kein Stil ist ihnen zu fern oder zu fremd, um daraus nicht ihre ganz eigene Think of One-Adaption zu kreiieren. So tourten sie z.B. im Jahre 2000 durch Frankreich, wo sie einen Großteil ihrer Songs für die Brass-Scheiben von „Naft" fertig stellten und gingen kurz darauf nach Marokko, um mit dem „Marrakesh Emballage Ensemble“ traditionelle Gnouwa aufzunehmen.

Stehen bei „Naft“ Brass-Sektionen und der wilde Spirit osteuropäischer Gypsy-Sounds, trashige Bläser, spanische Versatzstücke und Disco-Bhangra auf Flämisch im Vordergrund, zwingt einen das „Marrakesh Emballages Ensemble“ erst einmal zum musikalischen Umdenken. Für die Aufnahmen gingen die Soundfusionisten „Think of One“ vier Monate nach Marokko, um sich von ihren marokkanischen Kollegen in die hohe Kunst der Gnouwa- und Houara-Musik einweisen zu lassen. Was dabei heraus kam ist eine Mischung aus traditionellen nordafrikanischen Klangstrukturen mit Dub- und Brass-Einflüssen, Bassdrum und E-Gitarre und arabischen, französischen und flämischen Texten. Eine moderne Adaption nordafrikanischer Sounds, die dem europäischen Zuhörer nun im osteuropäisch-rockigem Gewand präsentiert werden und sogar Rachid Taha´s „Rock the Casbah“ in den Schatten stellen. Hier ist der wilde Spirit tagelanger Gnouwa-Session, die zu ausgewachsenen Trance-Tänzen führen präsent, der durch die nordeuropäische Instrumentation noch verstärkt wird.

War der Schritt von Belgien nach Marokko wegen der zahlreichen marokkanischen Einwanderer Belgiens noch nahe liegend, führt die jüngste musikalische Reise „Cho em Po“ in deutlich weiter entfernte musikalische Gewässer; und zwar ins Samba-Land Brasilien. Aber Think of One wären nicht Think of One, hätten sie sich für dieses Projekt nicht wieder in die Hände von waren Meistern des Landes begeben, die Ihnen die Musik bis ins kleinste Detail beibrächten. Deswegen sind auf „Cho em Po“ die renommierte brasilianische Sängerin Dona Cila Do Coco und Musiker aus der Band des Meister-Percussionisten Nana Vasconcelos vertreten, die nun zusammen mit Think of One Osteuropa, Metal, Rock´n´Roll, den Wilden Westen und eben Brasilien zusammen führen. Ein Sound-Clash der Extraklasse, der seines Gleichen sucht und an den weder Les Negresses Vertes noch Dusminguet noch Wagner Pa noch Jaune Toujours noch Manu Chao, und, wenn überhaupt, vielleicht alle zusammen in etwa heran kommen.

Wie das ganze live aussieht kann man sich wohl vorstellen: Musikalische Anarchie total, die gleichzeitig solch einer Perfektion und musikalischem Können unterliegt, dass man sich urplötzlich in einer tanzenden Meute wieder findet, die erst wieder zur Ruhe kommt, wenn die letzte Note ertönt ist und die Lichter wieder angehen.

www.thinkofone.be