Und wieder einmal bin ich viel zu spät dran, mit meiner Besprechung, weshalb wohl der größte Teil des Fanzines mittlerweile etwas überholt sein dürfte. Ich spreche von den vielen, vielen Berichten aus dem politisch motivierten Alltagsleben eines RASH Mitglieds, respektive Genossen, bzw. Genossin. Ja, Politik wird auch in dieser Ausgabe groß geschrieben (Fußball schon ein bisschen kleiner und Musik leider, aber lassen wir das…).
Ausgabe Nummer 5 ist jedenfalls, abgesehen vom Formatswechsel zur viel praktischeren A5 Größe, ihrem Stil ziemlich treu geblieben ist. Und so gehört das Skinheads Red & Black wahrscheinlich genauso zum Pflichtprogramm jedes linkspolitischen Aktivisten aus dem Raum Berlin/Brandenburg wie der Stressfaktor und das Antifaschistische Infoblatt. Was den Fanzine-Charakter des Werkes angeht, so kann ich meine Aussage zum letzten Heft nur wiederholen: Ich zolle den Machern des Magazins großen Respekt für ihr Engagement, und halte Skinheads Red & Black für einen starken Beitrag zur Szenearbeit. Persönlich aber sehe ich meine Weltsicht nicht ganz von dem teils recht kämpferischen (wenn auch nicht verbissenen) Grundton berührt. Musikalisch geht die Berichterstattung dieses Mal noch weiter in Richtung Streetpunk und OI! inklusive exzessiver Schilderungen von alkoholgeschwängerten Konzertgenüssen beispielsweise auf dem letzten Punk & Disorderly. Wer’s mag… Viel interessanter dagegen sind die eindeutig Stellung beziehenden und löblich argumentierenden Beiträge, etwa zum sog. Karikaturenstreit oder zu dem neu erschienen Buch von Gunnar Schubert: Die kollektive Unschuld. Außerdem im Heft: Eine dicke CD- und Fanzinebesprechungsecke. Nach wie vor bin ich zwar der Meinung, dem SH R&B könnte redaktionell noch ein wenig unter die Arme gegriffen werden, das Layout ließe sich auch noch ein wenig optimieren (vor allem die Pixelorgie des Deckblattes hätte eine Überholung nötig) aber schließlich kann dieses Magazin mit Fug und Recht behaupten, dass Inhalt doch wohl mehr zähle als das Drumherum. Stimmt, und deshalb Thumbs up, auch für diese Ausgabe.
75 S., A5
2€