ANAJO - Nah bei mir!?

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Den meisten von Euch sind die Augsburger wohl seit dem letzten Bundesvision-Songcontest bekannt. Mich hat bereits ihr Debütalbum „Nah bei mir“ beeindruckt, womit ich mich jetzt aber nicht rühmen möchte. Mit Spannung wartete ich auf ihre neue Albumveröffentlichung. Bis es eben Anfang diesen Jahres soweit war. Ich habe mich lange hineinhören müssen aber auch das zweite Album kann an den Debütlongplayer nahtlos anknüpfen. Zuckersüße Melodien und intelligente Texte, was mich manchmal an die WOHLSTANDSKINDER und/oder ihren Songwriter Tobias Röger erinnert (der jetzt übrigens bei TON mitmischt und auf deren Debütalbum ich sehnsüchtig warte). Um sie ein bisschen zu unterstützen und um auf ein paar persönliche Fragen ein paar Antworten zu bekommen, stellte ich ihnen ein paar Fragen, die leider nur sehr kurz beantwortet wurden. Schade. Liegt wohl hoffentlich am Tourstress. Aber nichtsdestotrotz empfehle ich jedem von Euch beide Longplayer von ganzem Herzen. Denn da werdet Ihr noch viel mehr von ihnen erfahren als hier. Und, wenn Ihr empfänglich genug seid, wunderschöne Stunden erleben…

Hallo! Eigentlich wollte ich ja warten, bis die Tour beendet ist und Ihr Euch ein bisschen verschnaufen konntet. Mittlerweile kommen aber immer wieder neue Daten hinzu, daß ich dafür ja in alle Ewigkeiten warten könnte. Also lasst uns einen Zwischenbericht machen. Wie läuft die Tour bis jetzt?

Also inzwischen ist die Clubtour tatsächlich beendet. Und wir sind sehr zufrieden! Die Konzerte waren durch die Bank sehr gut besucht und die Stimmung war super! Jetzt geht’s dann weiter mit Festivals.

Ihr habt Euch lange Zeit gelassen mit dem neuen Album. Der Termin wurde zweimal verschoben, damit Ihr Euch ganz auf die Promotionarbeit und das Touren widmen konntet. Hat sich aus Eurer Sicht das Warten gelohnt?

Auf jeden Fall. Wichtig war uns, ein Album abzugeben, hinter dem wir zu 100% stehen. Und gute Dinge brauchen manchmal einfach ein bisschen Zeit...

Warum habt Ihr, aus Eurer Sicht, nicht schon mit Eurem ersten Album die Aufmerksamkeit erfahren, die Euch jetzt mit „Hallo, wer kennt hier eigentlich wen?“ zuteil wird? Genug Hitpotential hatte dieses doch schon auch…

Das musst du die Medien fragen! Aber im Ernst: Es ist ja klar, dass die ganze Sache erst mal aufgebaut werden musste. Das haben wir mit „Nah bei mir“ und den vielen Konzerten, die folgten, getan.

Habt Ihr schon immer darauf hingearbeitet, Rockstars zu werden, oder habt Ihr zwischenzeitlich schon mal dran gedacht, bürgerliche Jobs zu machen, was ja in Bayern sicherlich einen höheren Stellenwert besitzt, als Musiker zu sein. Oder sehe ich das falsch?

Was heißt denn da „Rockstars“? So würden wir uns selber wirklich nie bezeichnen, wir sind Musiker. Und das hört sich doch schon viel bürgerlicher an, oder?

Wie sieht es generell mit der Musikszene in Bayern oder speziell eben bei Euch in Augsburg aus? Es scheint so, daß die Hamburger Schule ein Auslandssemester in Bayern absolviert oder würde Ihr Euch gar nicht in diese Schublade stecken wollen

Mir gefallen die Bands der so genannten Hamburger Schule jedenfalls sehr gut. Trotzdem glaube ich, dass wir genug Eigenständigkeit besitzen, um uns davon zu unterscheiden, allein ja schon vom Akzent her! Aber in der Tat muss sich der Süden nicht mehr verstecken. Hier geht einiges!

Naja, zumindest ein Teil Hamburgs steckt ja bei Euch drin, denn Euer Label ist in Hamburg ansässig. Sind ihnen die Alternativen in der eigenen Stadt ausgegangen?

Ja. Ich kenne jedenfalls kein Label in Augsburg, das zu uns passen würde.

Naja, wie dem auch sei. Ich bin ja heilfroh, daß sie Euch rausbringen. Standen damals auch andere Labels vor Eurer Tür und klopften an?

Es gab einige Anfragen, auch von großen Firmen. Für uns stand aber von Anfang an fest, dass wir bei Tapete bleiben.

Welche Filme schaut die Band heute noch gemeinsam im Nightliner an, außer „BanANA JOe“?

Zum Beispiel „IndiANA JOnes“!

Nee, mal ehrlich… Ich habe letztens im Fernsehen den Film gesehen. Und in der Eingangssequenz steht der Filmtitel in etwa so da:

Das heisst also, wenn auch tatsächlich der Fernseher kaputt war und die Ränder abgeschnitten waren, käme nicht ANA JO raus… Also, woher kommt der Bandname tatsächlich???

Das weiß der Himmel!

Eure Konzerte sind schweißtreibende Angelegenheiten. Wenn man dann so im „Flow“ ist, stören einen da die ganzen „Monika-Rufe“??? Habt Ihr das vielleicht ein bisschen selbst forciert, als Ihr überhaupt darauf eingegangen seid? Ich mein, die ÄRZTE haben ihr „Zu spät“ usw… Sollte man das nicht einfach ignorieren?

Wenn wir Lust haben, das zu ignorieren, dann tun wir das auch. Und wenn wir Lust haben, das ironisch zu kommentieren, dann tun wir auch das.

Kurze Frage vor Schluß…. Würdet Ihr nochmal am Bundesvision Songcontest teilnehmen und was haltet Ihr von Veranstaltungen dieser Art? Wie eine typische Schülerbandcontest-Band klingt Ihr ja nicht oder sind Euch tatsächlich diese Wurzeln vertraut?

Jederzeit. Außerdem hat der Bundesvision Songcontest nun wirklich nix mit einem Schülerbandcontest zu tun! Vielmehr ist er inzwischen mehr oder weniger die einzige Möglichkeit, sich live im TV zu präsentieren. Und dagegen kann man ja nun wirklich nichts haben.