WORLDBEATS

Das Duo TradTöchter machen seit Anfang 2016 zusammen Musik und haben sich der traditionelle Tanzmusik sowie dem modern folk gewidmet. Mit „Liebeslieder im Rahmen der Möglichkeiten“ bringen die beiden nach gut zwei Jahren gemeinsamen Schaffens ihr erstes Album heraus. Instrumental kommen ein Quinton, gespielt von Ursula Suchanek und eine Violine, gespielt von Vivien Zeller zum Einsatz.

Ursula Suchanek hatten wir im letzten Jahr schon hier auf VoC bei der Besprechung von „Two on the dance floor“, da wusste sie schon mit Volkstänzen westeuropäischer Prägung, Walzer, Schottishe, Bourrées und verwandten Tänzen zu überzeugen.

„Liebeslieder im Rahmen der Möglichkeiten“ steht unter dem Motto - neue Geigenmusik – und wird dem durchaus gerecht. Auf dem Debütalbum finden sich traditionelle Stücke und Lieder in einer sehr spannenden Interpretation wieder. Abgerundet wird das durch eigene Melodien und Kompositionen bei insgesamt 13 Titeln.

Wer auf der Suche typisch-traditionellen Frühlings-Liebesliedern ist, oder in Fragmente einiger Tanz- und Liebeslieder aus dem 17/18. Jahrhundert rein hören will, wird hier ziemlich sicher fündig und seine Freude daran haben. Ebenso kommen die Themen Freude, Schmerz und Liebe nicht zu kurz und so kommt es bei einigen Stücken, nach einer gescheiterten Liebe zu einer Sturmflut aus Wut und Verzweiflung. Ebenso werden wir Zeuge davon, wie aus Enttäuschung ein luftiges Liebeslied werden kann. Sehr interessant finde ich auch den Exkurs in die Liebeslieder eines Apotheker aus dem 18. Jahrhundert. Die These, "die 3. Potenz der Lüge ist die Realität", teile ich und empfehle damit dieses tolle Machwerk der Geigenmusik.

Sänger und Gitarrist Jan Weitzenbürger, der u.a. bei der Stoner-Kapelle Conquered Mind und Killing Age spielt sowie Katharina Grohmann, die mit Percussions und gelegentlichen lieblichen Backing Vocals anzutreffen ist, debütieren mit zwölf Songs irgenwo zwischen Acoustic Rock und Lagerfeuerstimmung. Das ganze ist recht schwermütig und stark blueslastig und, dass der Jan scheinbar regelmäßig Whisky und Kippen konsumiert hört man am stimmgewaltigen Gesang. Zwischendurch ist es leider etwas eintönig und hat ein paar Hänger obwohl alles Locker und lässig groovi durch gespielt ist.
"Between the Lines" ist ein solides Akustik Rock Album und Klanglich gibt es zu meckern.

Mit „Two on the dance floor“ legen Ursula Suchanek (Geige, Gitarre und Gesang) und Thomas Strauch (Gitarre, Bouzouki, Stompbox und Gesang), welche sowohl als 'Two on the dance floor' aber auch als 'Two on a park bench' auftreten, ihre erste gemeinsame EP vor.
Im Repertoire der beiden Frankfurter finden sich Volkstänze westeuropäischer Prägung, Walzer, Schottishe, Bourrées und verwandte Tänze. Für die CD nahmen beide Drehleier und Ukulele zur Hilfe und so kamen fünf Stücke zusammen, welche aus eigener Feder stammen.

Am meisten beeindruckt hat mich das Stück „Fiebernacht / Schlaflied für Anne“. Im ersten Teil geht es ruhig und melodisch zu und im zweiten Teil erklingt die zauberhafte Stimme von Ursula und wiegt die kleine Anne sanft und behutsam in den Schlaf.
Wer es etwas tanzbarer mag und das Tanzbein schwingen will, dem sei das Stück „Ankommerpolka“ ans Herz gelegt. Thomas gibt mit dem Stück „Kaffeehauskonzert“ einen ruhige Ballade zum besten, untermalt mit einem sanften Walzer.

Das Duo aus Frankfurt (Oder), legt hier ein spannendes und facettenreiches Erstlingswerk mit eigenem Musikeinflüssen vor. Für alle, die mal einen Ausflug in die Folkmusik machen wollen, dem sei die CD ans Herz gelegt.