am 19.06.2003 in Berlin im Kesselhaus
Es ist kaum zu glauben, aber es gibt sie immer noch. Am 19.06. hat uns die wohl älteste Skaband der Welt mal wieder im Berliner Kesselhaus besucht. Erstaunlich, dass es die Herren nach 40 Jahren immer noch auf die Bühne schaffen, aber dafür werden leider von Tour zu Tour auch immer mehr Musiker (zwangsweise) durch Jungblut ersetzt. Helden bleiben nun mal Helden, auch (oder erst recht) nach 40 Jahren.
Vorband waren die Special Guests aus Berlin, die der einschlägigen Szenen mittlerweile mehr als bekannt sein dürften. Meinen Geschmack treffen die Jungs zwar nicht unbedingt, da mir ihre Musik zu austauschbar klingt. Aber egal, dem Publikum schien es ganz gut zu gefallen und der Saal wurde zunehmend voller. Nach ungefähr einer dreiviertel Stunde Berliner Ska gab es dann erst mal eine Pause, bei der sich der Saal schlagartig in eine Wüste verwandelte und der Hof der Kulturbrauerei zeitweise aussah
wie bei einer Open-Air Veranstaltung. Nachdem dann alle wieder ausgekühlt waren, ging es zurück und der Saal verwandelte sich in einen Ska-Hitze-Herd vom feinsten. jung und alt, Skinhead und Hippie, Alternative und Schickimickis vermischten sich und tanzten was das Zeug hielt. Die Skatalites arbeiten brav ihre Klassiker ab und holten nach einer halben Stunde sogar noch eine Sängerin auf die Bühne (leider nicht Doreen Schaffer, sondern das bereits erwähnte Jungblut). Nach einer weiteren Stunde gab es noch einen Ska-Oldtimer zu sehen: Lord Tamano höchst persönlich begab sich auf die Bühne, um uns ein paar Ständchen zu singen. Zusammen mit Lloyd Brevett am Bass gab das ein Bild ab, was einen an sonnige Zeiten in Jamaika denken ließ. Alles in allem eine runde Sache, da die Skatalites auch schon damals mit Lord Tanamo zusammen gespielt hatten. Die Party war also am Laufen und trotz des fortgeschrittenen Alters der Herren, wurde eisern bis halb eins gespielt. Keine schlechte Leistung, würde ich mal sagen.
Autor: Anne