Sala Cibeles I 02.04.2004 I Barcelona I
So, endlich hat das stattgefunden, worauf immer alle gewartet bzw. gehofft haben. Die Colifata ist wieder ans Licht getreten und hat mit zwei Argentinischen Bands den Sala Cibeles gerockt und daraus dann gleichzeitig ein nicht extra angekündigtes Manu Chao-Geheimkonzert gemacht.
Am Vortag gab es zu dem Radio-Programm "LT 22 La Colifata" des Neuro-Psychatrischen Krankenhauses "Borda" aus Buenos Aires (siehe unsere Specials) schon kostenlos Filme und Vorträge im Caixa Forum und passend dazu dann als Abschluss am Freitag das Konzert mit den beiden argentinischen Bands Golem System und Alcohol Fino. Los ging es ausnahmsweise schon um 20 Uhr, da der Sala Cibeles ab zwölf seine Pforten für die Party-Gesellschaft Barcelonas öffnen musste. Daher haben Alcohol Fino gegen 21 Uhr, mit Unterstützung mehrerer Mitglieder Guanduls, angefangen zu spielen. Mit ihrer Mischung aus Reaggae-Hip-Hop-Rumba-Rock hatten sie den Leuten schon ordentlich eingeheizt, so dass Golem System mit iheren "Trip Songs in Dub" nur noch das Ruder übernehmen mussten, um die Leute vollends zum Tanzen zu bringen. Bevor Golem System aber so richtig loslegen konnten, kamen noch zwei original argentinische Vertreter des Radio-Programms "La Colifata" aus dem "Borda" auf die Bühne, um selbstgschriebene Gedichte über das Leben als "Verrückter" vorzutragen. Danach legten Golem System so richtig los, waren aber gegen 23 Uhr auch schon wieder fertig, weil sie einen sogennanten "Freund" ankündigen wollten. Und wer konnte da nur auf die Bühne kommen mit seiner Akustik-Gitarre? Manu Chao natürlich, der ja immerhin der Leiter des ganzen Kreativ-Projekts ist. Der brachte den Saal dann, der wohlgemerkt kaum mehr als 300 Leuten Platz bot, zusammen mit den Colifata-Bands Alcohol Fino, Guandul, Golem System, Malaya, Sativa Reggae und Azai-Za vollends zum Kochen.
Das ganze wurde dann zu einer fetten Jam-Session, in der jeder das Mikro bekam und seine Version von "Bobby Marley" sang bzw. alle zusammen sangen oder einfach jeder Teile der eigenen Songs (wie "La Mañanita" von Guandul) zum besten gab. Da wurde also fleissig rumgejammt, bis es dann kurz vor 12 Uhr war, und der ganze Spass auch schon wieder, so schnell wie er angefangen hatte, vorbei war. Schade eigentlich, da ja die Manu Chao-Konzerte sonst immer bis in die Puppen gehen. Dafür ist er dann nach dem Konzert aber wieder lustig locker zwischen dem Publikum umhergelaufen, um sich mit allen möglichen Leuten zu unterhalten. Na wenn das mal nicht ein gelungenes Fest war, meine Herren....