Bassistinti - Don’t cry for me

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Heilige Güte, was für ein großartiger Sound. Und dabei bin ich eher zufällig über diese Band „gestolpert“. Nun, es war ein kurzes Stolpern, das gleitend in Arschschwingen überging. Yeah, baby!

Da wächst ganz Großes heran. Bassistinti sind eine äußerst vielseitige Band, die sich sowohl mit NeoTrad Klängen, Roots-Reggae, Dub und Blue Beat als auch mit moderneren Dancehall Variationen im Stil der ganz großen wie Seeed und Gentleman sicher bewegen. Auch Latin-Ska Einflüsse im Stile der legendären Mano Negra finden sich hier und da in ihrem Werk und so bieten Bassitinti vermutlich in etwa das, was Studio One Freigeister heute noch gerne produzieren würden: Ihre Musik ist rough, dirty aber auch innovativ und vor allem cool.
Schon seit mehr als 10 Jahren kochen die Herren aus einer malerischen Kleinstadt ganz im Norden Italiens an ihrem Süppchen. (Varese liegt in der Lombardei, alle berühmten Bürger der Stadt haben in irgendeiner Art und Weise etwas mit Radfahren zu tun - das sollte sich bald ändern, wenn Bassistinti die ihnen gebührende Aufmerksamkeit bekommen.)
Und da braut sich ordentlich was zusammen. „Don´t cry for me“ (VÖ:2004) ist bereit das dritte veröffentlichte Album der Band und unterscheidet sich ein wenig von seinen Vorgängern. Ob es an der Neubesetzung von gleich vier Musikern innerhalb der Band liegt, oder einfach an dem Berg von Erfahrung, den sich Bassistinti im Laufe der Jahre auf der Bühne mit Bands wie Buju Banton, Bluebeaters, NYSJE und Groundation aufhäufen konnten, jedenfalls ist das aktuelle Album ein gutes Stück „rootiger“ als die bisherigen Alben, wenn ich das mal so sagen darf - was für ein Glück für uns, denn die Platte ist großartig geworden. Gleich der Opener reißt mich trotz Bandscheibenvorfall in meinem orthopädischen Wirbelsäulenstützstuhl quer durchs Zimmer. Es handelt sich um eine krasse Ska-Jazz Version der englischen Folk-Überlieferung „Scarborough Fair“ auf die oben genannte Ska-Jazz Helden stolz sein könnten. Und auf dem hohen Niveau geht es weiter. Da sind wirklich ein paar schöne Hits versammelt… und immer wieder schöne Pornoorgel. Und ein gefälliges Artwork hat die Platte obendrein. Wer allerdings italienische Lyrics sucht, der tut sich auf der neuen Aufnahme leider schwer, das ist dann aber der einzige Schwachpunkt, der mir ins Auge sticht.
Wer akustische Überzeugungshilfe benötigt, der sollte mal ein Ohr in unseren aktuellen Onlinesampler #4 werfen, denn dort findet sich ein ganz eines Exemplar von Track: Bei den Olympischen Winterspielen in Turin spielten Bassistinti auf der Begrüßungsfeier des jamikanischen Bob Teams, jetzt leihen sie der Woize einen Track. "I Don´t care" erinnert mich ein wenig an die großen Zeiten von Dr. Ring-Ding and the Senior Allstars.