Alaska - Claiming Land

Sie sind hier

Ein grandioses Cover. Erinnert mich ein wenig an Southpark, Passt! Und auch so stimmig: Die dick verschneiten, idyllischen Berghänge verbinden scheinbar mühelos das Zürcher Oberland mit dem US amerikanischen Bundesstaat Alaska.

Und wenn ich mal meine bescheidene Meinung hier so hinaustrompeten darf, die Parallelen gehen sogar noch weiter: Denn die Klänge, die die neun Schweizer Jungs auf ihrem Debütalbum (eigentlich mit fünf Songs ja eher eine Debüt-EP) anschlagen, passen wunderbar in die große 3rd Wave Bugwelle, die sich hinter Größen wie den Toasters und ihren europäischen kleinen Brüdern von den Busters auftürmte. Ungefähr in dem Bereich würde ich Alaska (die Band) verorten, müsste ich dies tun. Andererseits muss ich ja aber gar nicht und es ist im Grunde auch egal. Hauptsache die Musik klingt gut und treibt die Beine in die Luft. Ziel erreicht, würde ich sagen. Alaska ist eine dieser viel versprechenden jungen Bands, die sich ohne großes Federlesen und ohne den ganzen tradierten Ballast, der sich mit den wechselhaften Höhen und Tiefen der Subkultur zwangsläufig angesammelt hat, ganz dem Ska verschrieben haben. Ska, wie sie ihn verstehen und wie er immer wieder neu erfunden wird. Sie machen Ska, weil es Spaß macht. Da muss nicht erst stundenlang darüber diskutiert werden, ob man denn die Wurzeln der Musik auch gebührend respektiere, da wird nicht versucht, sich konform in den großen Stammbaum der working-class zu integrieren und warum auch? Die Musikpolizisten werden sowieso ihr Quäntchen Intoleranz in die Suppe Spucken, die Traditionalisten werden mit dem Punkrock-Vorwurf kommen, die Punker werden’s zum pogen zu langsam finden, aber davon sollte man sich sowieso nicht beirren lassen. Was Alaska machen, ist eine feine, tanzbare Musik, an einigen Stellen vielleicht noch ein wenig zu brav und trotz der vierköpfigen Bläserfraktion manchmal noch etwas dünn, vor allem am Klang des Keyboards hätte man im Studio noch etwas feilen können, aber Live bringt die Band bestimmt eine ganz ordentliche Temperatur in die Bude und das Spektrum ist schließlich noch nach oben offen.
Claiming Land! Genau der richtige Titel möchte ich meinen. Sowohl was die Geographie angeht (Ich hab bisher noch nie was von Ska aus Pfäffikon in der Schweiz gehört) als auch was den musikalischen Geltungsbereich und Ästhetik betrifft, kann ich das nur unterstützten: Erobert Euch euer Land!