A+P - s/t

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Die Geschichte zu diesem Album ist ja hinlänglich bekannt. 1981 auf Jupiter Records - dem Label des „Schlagerkönigs“ Ralph Siegel erschienen (stellt Euch mal vor, Ralph hätte 1981 nicht NICOLE sondern A+P zum Grand Prix geschickt…) war es jahrelang nur schwer, wenn überhaupt, zu bekommen und wurde nie nachgepresst. Nun hat der Micha vom Plastic Bomb seine Fühler ausgestreckt, alles in die Wege geleitet und die Platte noch mal neu aufgelegt. Man kann sich ja über Sinn und Unsinn solcher Releases streiten. Manchmal haben die Texte an Aktualität verloren, manchmal suhlt man sich in alten Zeiten und hat nicht den Mut dazu eine neue, junge Band der heutigen Zeit zu veröffentlichen. Das kann man aber beides bei dieser Veröffentlichung weder der Band noch dem Label vorwerfen. Nein, das ist wieder mal ein Stück deutscher Punkgeschichte, die es wert ist, noch mal veröffentlicht zu werden. Denn so ist es möglich, Stück für Stück, gerade für die jüngere Generation, die teilweise ja noch nicht mal bei Erscheinen der Platte geboren war, nachzuvollziehen, wie Punkrock zu dieser Zeit damals klang. Dass es Punk auch in München (wo A+P herkommen), Stuttgart, Ostfriesland oder sonst wo gab. Nicht nur in Hamburg, Braunschweig oder Berlin, oder, oder, oder… Ja und außerdem ist es auch für die „Alten“ vielleicht eine Reise in die Vergangenheit. Also insgesamt gesehen, fast nur Vorteile.
Die Bandmitglieder waren damals zwischen 14 und 16 Jahren alt. Sowohl spieltechnisch als auch textlich merkt man das den Jungs aber auf keinen Fall an. Minimalistischer Punkrock, den man eigentlich mit keiner mir bekannten Band aus dieser Zeit vergleichen kann. Damals war einfach alles frisch und unverbraucht. Die Bands hatten sich an niemand anderen als sich selbst orientiert. Und genau das ist es, zumindest bei mir, was einen sooft wieder zu den „alten Platten“ greifen lässt. CD und LP besitzen gleichermaßen ihre Gimmicks. In Form von Farbe oder Extrasongs. So gibt es auf der CD noch die ebenso vergriffene und ultrarare „Links-Rechts“-Single und ein paar Demosongs. Bei einem Preis von knapp 10 Euro echt eine Superaufmachung und eine Superalternative zu den Preisen bei eBay, wo man für die Platte schon fast ein Eigenheim bauen könnte… Wenn man wollte…