Babylove & the Van Dangos – The Money & The Time

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Zum dritten Mal tritt Familie Van Dango aus den Studios, blinzelt versonnen in die Strahlen des Morgenrots und macht sich erneut auf den Weg. Sicher, es war wieder einmal eine lange Nacht, aber: There’s always a road ahead and when Babylove & the Van Dangos hit it, you better be somewhere around. Denn wenn es um aktuellen Ska und Rocksteady geht und um ein blutendes Herz, das jamaikanisch schlägt, dann gibt es in Europa wohl keine heißeren Sounds als die der Jungs aus dem guten alten Kopenhagen.

Nein, ich lege mich fest: Lovers Choice Music rockt und das aktuelle Album erfüllt nicht nur meine Erwartungen, sondern liefert genügend Brennstoff, um das Feuer bis zum nächsten Konzert am Lodern zu halten. In der Szene haben sich die Van Dangos längst einen Namen erspielt und das, obwohl sie eher als „komplizierte“ Musiker gelten. Das ist übrigens alles andere als persönlich gemeint, tatsächlich gibt es wohl wenige Bands, die den Kontakt zu den Fans so lieben und mit ähnlicher Herzlichkeit pflegen. Aber mit der gleichen Leidenschaft gehen sie auch an ihre Musik. Dabei entstehen Songs, die so manchen einfach gestrickten Hoppeltänzer überfordern. Überraschende Harmonien und hinterhältige Breaks verleiden zwar jedes Schunkeln, lassen aber zumindest mich immer wieder mit ungläubig hängender Kinnlade auf der Tanzfläche zurück. Dazu kommt ein großartig abwechslungsreicher Gesang und Lyrics mit Hirn und Seele, wegen denen allein sich ein Konzertbesuch schon locker lohnt. Mit The Money & The Time lässt die Band eine gute Portion mehr Soul über die Boxen schallen, eine Zutat die dem Sound der Band gut tut, ihn aber dennoch nicht von ihrem ganz eigenen Klang entfernt. Wer bei dem Rocksteady-Tribut an Miss Amy Winehouse nicht dahinschmilzt sitzt vermutlich auf seinen Ohren oder hat das zwölfte Bier des Abends schon hinter sich. Vielleicht kann er dann mehr mit dem Akustik Track „Song of Labour“ anfangen, bei dem Babylove & the Van Dangos Zeugnis davon ablegen, dass ihre Kollaboration mit Chris Murray in den letzten Jahren keine zufällige Allianz war. The Money & The Time ist ein großartiges Scheibchen geworden. Das einzige, was mir ab und zu ein wenig zu dünn weg kommt, ist die Orgel. Aber was das angeht, sind wohl meine Ohren gerade in den letzten Jahren ein wenig verwöhnt worden. Außerdem gab es bei den Van Dangos offenbar noch kurz vor den Aufnahmen ein paar Umbesetzungsschwierigkeiten hinter den Tasten.

Ab dem 1. April 2011 ist die Platte in Deutschland offiziell über die Kanäle des Berliner Pork Pie Labels erhältlich. Passend dazu startet, so die jüngsten Informationen, im Mai eine ausgedehnte Europatournee von Babylove & The Van Dangos. Die genauen Termine werden demnächst veröffentlicht.
Möge dieses Kleinod von Platte eine strahlende Bahn am Firmament ziehen. =)