Schon zum vierten Male rumpelt The Blaster Master mit einem Album in meine gut beheizte Bude und immer wieder sage ich vergebens: Vor dem Skanken bitte die Schuhe abtreten!
Ein ziemlich sinnloser Wunsch meinerseits, denn der versiert praktisch denkende Mensch wird wissen, das erledigt sich doch beim 2Tone racing dance, ausgelöst durch die neuesten Stomper der finnischen Band von ganz alleine. Wer bei den partytauglichen Orgelbrechern nämlich stillhält ist entweder 60er-Purist oder krankhaft reinlich veranlasst. Ich setze sogar noch einen oben drauf: Neuer und doch nicht verkitscht-überproduzierter 2Tone nach skandinavischem Gusto mit so viel Dramatik, mit düster schauerlichen Melodien aber dann wieder genauso sprühend munterer Gangart, das lasse ich mir gefallen. Zwar ist meine persönliche 2Tone Ära schon vorbei, aber noch immer kann ich mich zu gut an mein Dasein als erklärter Liberator-Fan erinnern, als dass ich „Rude Boy Life“ im Regal verstauben lassen könnte. Die absolut partytauglichen Knaller wie „Ray says“, „Brains of Youth“ und der Titeltrack sprechen in dieser Hinsicht für sich selbst. Ein wenig eintönig finde ich dagegen den Titel des Albums, aber es ist ja die Musik allein, die sich derer zwei auf die Fahnen geschrieben hat.