Irgendwie waren die HEIDEROOSJES noch nie wirklich mein Fall. Irgendwas fehlte mir da immer. Der letzte Kick. Von allem (Melodie, Härte usw.) ist zwar immer etwas vorhanden, aber zusammengetragen klang und klingt das für mich immer so, wie gewollt und nicht gekonnt. Als ob sie sich nicht einigen könnten. Auch wenn mir deren Fans jetzt böse sind. Ich fand sie aber einfach immer eher durchschnittlich und das hat sich im Groben auch mit dem neuen Album nicht geändert. Obwohl ich aber auch SINema doch als die bisher beste Platte von ihnen sehe. Ich habe mich oft gefragt, ob es nicht vielleicht ein paar andere Bands verdient hätten, auf EPITAPH zu landen. Aber das liegt wohl daran, daß sie eben aus Holland kommen und dementsprechend nahe an der Quelle sitzen und in ihrer Heimat doch ein größeres, massenkompatibles Ding sind. Genau wie bei uns die TERRORGRUPPE in etwa. Und so wundert es mich auch nicht, daß Mr. ARCH „MC MOTHERFUCKER“ himself beim letzten Song „Euronoise“ neben einigen anderen bekannten Szenegrößen selbst am Mikro zu hören ist. Klasse Lied übrigens, auch wenn es mich ein wenig an dieses ganze „Punks & Skins United“-Ding erinnert und damit einen faden Beigeschmack hinterlässt. „We All Share The Same Sun“ finde ich auch ein bisschen peinlich. Aber sonst muss ich gestehen, daß mir die restlichen politischen Songs ganz gut gefallen und mal eine andere Sichtweise zulassen, als wenn man nur deutsche oder amerikanische Medien verfolgt. Witzqualitäten beweisen sie auch. Zum Beispiel im Song „Ebersberg“, den jede Band, die mal auf Tour war irgendwie nachvollziehen kann. Dazu noch komplett in Deutsch gesungen, lässt mich das Lied doch das ein oder andere Mal schmunzeln. So in etwa müssen sich wohl Engländer fühlen, wenn eine deutsche Band ihre Sachen in Schulenglisch vorträgt. Aber sonst…? Ja, na gut, so schlecht ist die Platte nun doch nicht, wie ich zuerst dachte. Aber den Rummel, der um die Band gemacht wird kann ich nicht so recht nachvollziehen. 6,6 / 10 Punkte