The Dead - Take you Home

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Die Gruselrocker The Dead (vom Stil, nicht vom Aussehen) sind zurück. Eine satanisch-feurige Mischung aus Rock’n’Roll, Punkabilly, Schweinerock und allem, was sonst noch raucht und kracht, bomben uns die drei Herren aus Bern um die Ohren.

Hey Kids, Rock and Roll! Warum ist das eigentlich nicht der Opener für die Platte geworden, der Song geht mit seinem arschtretenden Kontrabass dermaßen ans Eingemachte, das lockt mich aber ganz schnell aus dem Winterschlaf. Kreischende Gitarren, ein prügelhartes Drumset, zwei mit allen Schnäpsen gewaschene Schmirgelstimmen und dazwischen auch überraschend wahnsinnige Geigen und Mundharmonika Einlagen. (Übrigens: In Österreich wird eine Mundharmonika für diesen Fall besonders passend Fotzhobel genannt. Es entzieht sich allerdings meiner Kenntnis, ob man den Ausdruck in der Schweiz auch verwendet) Es geht viel weniger um den ausgefeilten Sound, die perfekte Aufnahme oder die vollkommene Komposition - wen würde so ein Schwachsinn im Rock´n´Roll auch interessieren - als um brachiale Wucht und um das Zelebrieren des Rausches. Ich kenne bisher nur eine Band, die eine ähnliche Härte mit der gleichen Hochgeschwindigkeit über die Bühne fetzt, und das sind die glorreichen Kings of Nuthin. Mehr davon! Aber zurück zu „Take you Home“. Ich steige leider erst mit Album zwei der Brachialpunker in das Geschehen ein, bin aber sofort begeistert. Deshalb noch mal: LEIDER!
Und dabei ist die Geschichte der Band aus der Schweiz ein Vorzeigebild an Zielstrebigkeit und Effizienz. Erst 2002 gegründet, folgte schon zwei Jahre später das erste full lenght Album „Fiesta de los muertos“ und wiederum zwei Jahre später legen sie nach. Dieser Sound weckt Tote auf, oder vielleicht Untote, oder genau das Gegenteil… Wenn jedenfalls The Dead ihrem Namen alle Ehre machen und als böse Jungs ganz bestimmt nicht bei Petrus vorgesprochen haben, dann feiert jetzt die Hölle ein rauschendes Fest. Und wir können alle mit dabei sein, denn den Mitschnitt dieses Programms liefert uns 808 Records in Zusammenarbeit mit Crazy Love Records noch glühend heiß in die Wohnzimmer.