In Tagen in denen alles mit Highdefinition gestählten Argusaugen auf das schweineeisige Vancouver starrt, möchte auch Voice of Culture seinen Beitrag liefern. Auf dass alle Welt diese Stadt in ihr Herz schließe! Unsere olympische Disziplin heißt Halunken- und Piraten-Punkrock, und holzbeinharter Favorit sind The Dreadnoughts. Hey Ho, lets go! (Da passt es wenigstens.)
Die bewährte Zusammenarbeit von Stomp Records (CAN) und Leech Records (CH) macht es möglich, sie bringt uns die bis an die Zähne mit Folkpunk bewaffnete Halsabschneiderfregatte über den Atlantik. Und siehe da, die Dreadnoughts scheinen wunderbar ins alte Europa zu passen. Wer bei der Kombination aus brachialem Shoutalong Punkrock und irischem Gefiedel keinen Spaß hat, der hat entweder eine Rumallergie oder wurde wahrscheinlich gerade zum Kielholen geschickt. Die Wehmut der weiten See und die Leidenschaft heißer Schlachten klingen so süß und verlockend aus jedem der zehn Songs, man fragt sich wie man sich jemals mit der Handvoll Bands wie Flogging Molly und den Dropkick Murpheys hat zufrieden geben können. Ob es übrigens Querverbindungen zu den Real McKenzies aus der direkten Nachbarschaft gibt, lies sich bis dato nicht ermitteln, ohnehin gefällt mir der innovative Punkrock der Dreadnoughts um Längen besser. Victory Square ist bisher das zweite Studioalbum, aber das erste das ein eigenes Label gefunden hat. Im letzten Sommer wurden die Bühnen Europa erfolgreich geentert und so lässt sich erahnen, dass diese fünf Halsabschneider aus der kanadischen Küstenstadt bald fette Beute machen werden. Meinen Säbel haben sie.