The Dualers sind eine Ska-Band aus London, die man in Zukunft genauer unter die Lupe nehmen sollte.
2004 veröffentlichten sie ohne Label, Manager und irgendwelcher Radiopräsenz ihre erste Single "Kiss on the Lips" welche in den UK-Charts auf Anhieb Platz 21 erreichte!
Nach einer weiteren Platzierung in den Charts brachten sie im Juni 2006 ihren ersten offiziellen Longplayer "The Melting Pot" auf den englischen Markt! Leider ist dieses Album bisher in Deutschland nicht erhältlich und man kann nur hoffen, dass sich Grover diese Perle so schnell wie möglich unter den Nagel reißt! Denn was geboten wird, ist Jamaika-Ska mit einer Note Pop, ohne dass das Ganze an Authentizität verliert! Musikalisch sind die Dualers sehr gut mit den USCB Allstars vergleichbar und, genauso wie bei den Schweden, sind bei in dieser Band ebenfalls zwei Sänger am Werk, deren Stimmen nur so vor Soul strotzen!
Gemischt wird das Ganze mit eher ruhigen Reggaesongs, bei denen gerade die stimmliche Kraft so richtig zur Geltung kommt! Zwei alte Ska-Klassiker werden auch gecovert: "I won`t let you go" von den Blues Busters und "Ain`t that a shame" von Derrick Morgan, welche sich super in die CD einpassen! Aber die Kracher der CD sind die eigenen Ska-Stomper, "Money", "Jack the ripper", "Kiss on the Lips", "What a result"; allesamt Songs mit Hitpotenzial, was im Fall von "Kiss on the Lips" ja von der englischen Hörerschaft schon bestätigt wurde! Im März steht ein Deuschlandgig in Leipzig an und man darf hoffen, dass weitere folgen, so dass die Jungs sich hierzulande, vor allem wohl auch bei den weiblichen Fans, eine große Fangemeinde erspielen!
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Spoiler: So weit die Review unseres kompetenten Außenkorrespondenten Hagen. Und damit ist auch eigentlich alles wichtige, was es zu dieser Platte zu erzählen gibt, gesagt. Alles? Naja, eigentlich müsste man, um dem Phänomen Dualers gerecht zu werden, vielleicht doch noch ein Stückchen weiter ausholen. Weiter jedenfalls, als es im Zuge einer herkömmlichen Plattenbesprechung üblich ist. Also, für alle, die es wirklich wissen wollen (alle anderen beschweren sich einfach im Gästebuch):
Den Brüdern Simon (Si) und Tyber wurde gewissermaßen die Jamaikanische Musik bereits in die Wiege gelegt. Denn schon ihr Vater Bill Cranstoun höchstpersönlich war mit einem Sound System in London und darüber hinaus in Sachen Ska ganz groß unterwegs. Wen wundert es da, dass die beiden strammen Burschen zu einem herzerweichenden Duett heranwuchsen. Denn wer mit Klängen von Lord Creator, Stranger Cole und den Blues Busters aufgezogen wird, der kann ja nur einen guten Musikgeschmack entwickeln. Schon bald zogen sie also durch ganz England und trällerten als Gesangsgespann mithilfe einer mobilen Backgroundmusikanlage alte Jamaika-Hits in Fußgängerzonen und Einkaufszentren. Aus dieser Schaffensphase entstanden sogar zwei Compilations mit Coversongs, die bisher über 35000 mal verkauft wurden, und das ganz ehrlich und von Hand gestrickt, sprich völlig ohne Booker, Agent, Promoter und Kollegen. Das nenn ich Street-Credibility, da kann sich so mancher Punkrocker noch was abgucken. Man findet übrigens eine ganze Reihe von Videoaufnahmen begeisterter Passanten von solchen Straßenkonzerten im Internet. Man findet dort außerdem auch Belege dafür, dass Si und Tyber nicht nur mit Retortenband unterwegs waren, sondern sich ab und zu auch ein paar richtige Musiker leisten konnten. Der nächste Schritt war dann einfach: Gibt man Musikern ein paar Mal zu oft warmes Essen und einen Platz zum Schlafen, wollen sie nicht mehr hinaus in die kalte gemeine Welt und bleiben einfach da. Dann hilft nichts mehr und es muss eine Platte aufgenommen werden. Und an dieser Stelle fängt die eigentliche Review von „The Melting Pot“ an. Seien sie also so freundlich und schicken sie ihre Augen bitte wieder zum Beginn dieser Seite (sofern sie wie ich schon vergessen haben, was da eigentlich stand…)
Herzlich
Herr Krizn