Old Friends ist eigentlich schon die Re-release des Debütalbums einer Band, die aus internationaler Sicht noch (fast) genauso jungfräulich dasteht, wie unser aller Benedikt... Und schon könnte ich mich über diesen Eröffnungssatz zereimern.
Denn die Expos haben es faustdick hinter den Ohren, aber wer weiß schon, res. wer WILL schon wissen, was so alles unter manchen Roben los ist, also Schluss mit den Vergleichen. Das sonnige Newmarket in Ontario, Kanada beschert uns eine schön dreckig-toughe Reggaeband, die genau jetzt an den richtigen Saiten der Offbeatnerds zupfen dürfte. Genau jetzt, wo innovative Umsetzungen des Early Reggae Erbes so begehrt sind, wie garantiert unnachweisbare Dopingmittel bei der Tour de France. Der intelligente Reggae mit durchgehend fettem Rhythmusgerüst – Mörderorgel, Bläser UND überwältigende Gesangslinien – ist wohl bisher eher durch einen unglücklichen Zufall nicht bis über den großen Teich bekannt geworden. Aber ich empfehle dringend, dass zu ändern. Uptempo Skastomper sucht man zwar auf Old Friends vergebens, aber darum geht es bei den Expos auch gar nicht: Neo-Traditional at its best, mit einigen Anleihen von den ganz Großen. „Little Red Hook“ wär so ein Song auf den auch die Slackers stolz wären, und den kann man sich z. B. auf der Myspace Seite anhören. Mehr sog I ned!