Kennt ihr das, du sitzt abends in deiner Stammkneipe, quatschst mit tausend Leuten über Gott und die Welt und ihr kommt auf das Thema Musik zu sprechen. So auch mit einem der drei Macher von „Errors of the Superhumans“ (EOTS). Wir kennen uns schon ne ganze Weile, reingehört hab ich da hin und wieder und live die Band schon hier und da gesehen. Aber den richtigen Anlass darüber zu schreiben, gab es bisher nicht. Mache ich jetzt einfach mal, weil die Jungs ein Album gemacht haben.
EOTS laufen musikalisch irgendwo zwischen Postrock, Metall, Rock und Quatsch mit Soße. „Unsere Musik leidet an ADHS“, sagen sie selbst. Dabei bedient sich die Band aus Frankfurt (Oder) einem interessanten Instrumentarium: Schlagzeug, Bass und Gitarre inkl. gefühlten 100 Pedalen. Mit live und handgemachten Loops, Verfremdungen und allerlei Bliebs und Blobs überraschen Erros of the Superhumans ihr Publikum stets auch mit Taktwechseln, die immer genau dann kommen, wenn man sie am wenigsten erwartet. Das Ganze kommt übrigens ohne Gesang daher, da die Sängerin die Band verließ und man bisher auf eine Neubesetzung verzichtet.
Mit „Soulfritten“ legen EOTS ihr Debütalbum vor. Wer zu der Erkenntnis gekommen ist, dass Fehler menschlich sind, sich aber fragt „Wie ist das mit Supermenschen? Machen die Übermenschlichen auch Fehler?“ findet hier den Soundtrack zur Fragestellung. Die fünf Songs hören allesamt auf den Namen von lustig kreierten Speisen. Mein Favorit: Kasslerbratenbemme.
Aufgenommen wurde das Album übrigens im altehrwürdigen Modernen Theater Oderland (R.I.P.).
Wer im Laufe der Jahre sehr viel Musik in vielen Genres gehört hat und sich dadurch abgestumpft fühlt, für den kann „Soulfritten“ in vielerlei Hinsicht eine erfrischende Überraschung.