Joe Strummer & the Mescaleros - Streetcore by mieschka Als Joe Strummer am 22. Dezember letzten Jahres starb, hielt ich für kurze Zeit den Atem an. Nach Dee Dee und Joey jetzt auch noch Joe. Werden wahre Punkrocker tatsächlich nur 50 Jahre alt? Dann hätte ich ja auch nur noch 25 Jahre zu leben. Wenn ich in meinen verbleibenden Jahren allerdings auch so viel auf die Beine stellen und bewegen würde, wie es diese Herren taten, wäre ich aber auch restlos zufrieden und könnte beruhigt die Reise in die Ewigkeit antreten. Die Aufnahmen waren bereits fast vollendet, als Joe starb. Nur Slattery und Scot Shields sowie dem Aufnahmeleiter ist es zu verdanken, daß die 10 Songs auf diesem Album nun doch noch erscheinen. Und auch wenn ich erst mal an Leichenfledderei dachte, als ich hörte, daß dieses Album erscheinen soll, so taten sie gut daran, es doch zu veröffentlichen. Es ist ein gelungenes Abschiedswerk von jemand, der sich nie musikalische Grenzen setzte und Leute auch dazu brachte, ihre eigenen zu öffnen. Nicht verwunderlich also, daß man sich bei diesem Album nicht auf einen bestimmten Stil festlegen kann. Man findet eigentlich alles, von Country über Folk bis Rock, immer, vor allem textlich, verfeinert mit einer Prise Punk. Nach Meinung vieler einschlägiger Musikmagazine, ist dieses Album das Beste, was der ehemalige CLASH-Sänger und Gitarrist seit 20 Jahren, also seit dem Auseinanderbrechen der Band gemacht hat. Dem kann ich mich nur anschließen. Ein hervorragendes Album, welches auch gut zur herbstlichen Stimmung passt. 8 / 10 Punkte