K-Mob - Cushdy

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Die nachwachsenden Rohstoffe des Ska.

Auf dem Sublabel Elmo Records haben sich die Leute von Grover vorgenommen, junge vielversprechende Bands herauszubringen und zu fördern. Sozusagen die nachwachsenden Rohstoffe des Ska. Ich kann nicht verschweigen, dass ich ein wenig überrascht war, als ich „Cushdy“, die neue Scheibe vom Hamburger K-Mob, in meine Anlage schob. Von „jung“ im Sinne von „unerfahren“ ist hier nämlich nichts zu hören. Mit dem ersten Song hat mich dieses Werk schon überzeugt und das, obwohl ich den K-Mob beim letzten Konzert in Berlin aus welchen Gründen auch immer kaum wahrgenommen hatte. Jetzt sind zu meiner Freude die Tomaten auf meinen Ohren offensichtlich weg, und ich kann mich umso rücksichtsloser in den Hörgenuss stürzen. „Doctor my eyes“ zum Beispiel, ich weiß nicht. Wie soll ich’s sagen, ohne dem Song unrecht zu tun? Ich versuch’s mal so: Leck mich am Arsch ist das geil! Genau mein Ding. Und bevor das jemand vermutet, das liegt nicht einfach daran, dass Seine Großartigkeit Dr. Ring-Ding persönlich seinen wuchtigen Bass mit in die Tonspuren warf. Nein dieser Song hat etwas Magisches. Muss so eine Art TESA-Zauber sein, das Stückchen weicht nämlich seit gut zwei Wochen nicht mehr aus meinem Gehörgang. Aber „Doctor my eyes“ als fulminante Cover Version des ersten Top Ten Hits des amerikanischen Singer-Songwriters Jackson Browne steht nicht als einsamer Höhepunkt auf dem Hamburger Reggae-Rocksteady Klang-Gebirge. „Fistful of Satisfaction“ und „Liquor Store“ lassen mich auch in Gourmetlaune schwelgen und zwingen mich immer wieder dazu, mich in dem schön gestalteten Booklet zu vergewissern, dass Vic Ruggiero von den Slackers tatsächlich nicht als Gastmusiker gebucht wurde. Wer kann, sollte sich den neuen Stern am Nordhimmel unbedingt mal zu Gemüte führen. Heiße Rhythmen, mehrstimmiger Gesang, und eine der besten weiblichen Stimmen im europäischen Ska. Wenn jetzt noch eine beständig hohe Songwriting Qualität dazu kommt, dann sollten wir die Sektkorken knallen lassen.