Die neue Vitaminepillen Records - Band aus dem Herzen des Ruhrpotts - Lakanukie. Diese geben sich bescheiden und wollen mit ihrem Erstling erstmal nur die Vorstadt rocken - und dann die ganze Welt. Man muss ja immer realistisch bleiben. Ihre Heimatstadt Bottrop dürfte allerdings schon längst in Schutt und Asche liegen, denn die Jungs haben Feuer unterm Arsch oder um es galant zu sagen: Potenzial. Und zwar eine Menge davon. Das Album kommt sehr sympathisch rüber, da es komplett selbst produziert wurde und vertrieben wird - DIY as fuck! Auch der Sound ist durchweg okay, man merkt da steckt Mühe hinter. Die 15 Songs sind sehr verschieden und doch kann man bei der doch noch recht jungen Band durchaus schon vom berühmten eigenen Stil sprechen. Und dieser ist rotzig, mal wütend, mal emotional und durchweg eingängig. Besonders gut gefallen mir die trashigeren Songs wie Rock`n`Roll - Revolution oder Almost famous. Aber auch die etwas poppigeren Stücke der Scheibe überzeugen durch viel Melodie, Spieltechnik (die Jungs sind wahrlich begabt an ihren Instrumenten!) und das gewisse "Etwas", wie man es von Vitabands gewohnt ist. Mir fällt spontan keine Band ein mit der man Lakanukie direkt vergleichen könnte, was schonmal für viel Eigenständigkeit und Abwechslung steht. Textlich wird eindeutig mit dem Vorstadt-Spiessertum abgerechnet, aber vor allem nachdenklichen Zeilen wie bei Regen gehen unter die Haut. Die Kritik an Amiland bei OMV wirkt in meinen Augen zwar etwas anmaßend, doch Recht haben sie natürlich trotzdem. Insgesamt eine schöne Erstveröffentlichung von Lakanukie mit viel Charme. So muss sich ein Debut anhören! 8/10 Punkte
Autor: Chrü