The Moon Invaders - Breakin Free

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Es ist höchste Zeit den Begriff "New Yorker Schule" als musikalische Kategorie zu prägen. Das ist zumindest die Erkenntnis, die ich nach dem Hören des neuesten Werkes der belgischen Moon Invaders hatte.

Gibt es ein hoffnungsloseres Unterfangen als eine versuchte Invasion des Mondes? Wer würde sich schon gerne als Legionär für eine Mission anwerben lassen, von der er wüsste, dass es kein Gemetzel, keine Beute und keinen Ruhm zu ernten gäbe. Ganz nebenbei, nicht einmal die beliebteste Wald- und Wiesen Nachwuchskrawallbrüder-Beschäftigung das Brandschatzen dürfte im luftleeren Raum der Mondoberfläche besonders Spaß machen. Und trotzdem. Die 9 Herren der belgischen Rocksteady Front The Moon Invaders schaffen es offenbar mit Leichtigkeit, ihre Jünger um sich zu scharen, sobald ihr Ruf erschallt. Davon zeugen die nach wie vor vollen Clubs, auch wenn ihre Konzerte teilweise sogar mehrmals im Monat in der gleichen Stadt gebucht werden.
Diese Abstimmung mit den Füßen (Achtung Kalauer!) kommt mir dabei aber gar nicht überraschend daher. Ein zu wunderbares Stückchen Neo-traditional Skageschichte wummert mir in Form von „Breakin’ Free“ ,dem zweiten Longplayer der Belgier, entgegen, als dass mich deren Erfolg noch überraschen könnte. Musikalisch abwechslungsreich und nahezu virtuos führen The Moon Invaders durch 14 Tracks, die uns mitten in Europa aus der Konkurrenzpatsche katapultieren. Was die Slackers können, das können wir jetzt auch. Hähä. Victor Rice, der sich für die Produktion von „Breakin’ free“ mal wieder aus dem sonnigen Sao Paolo hervorlocken ließ, zauberte uns ein Rocksteady Schmankerl, mal gemütlich-dubig, mal reißerisch-tanznötigend, dass Lust auf Mehr macht. Und das auch öfter als einmal im Monat. Und letztlich können sich all die Mondscheinromantiker ja nicht gänzlich getäuscht haben in der Macht der Gezeiten. Ich lass mich jetzt noch ne Runde treiben.