The Pepper Pots - Swingin’ Sixties. Jamaican Lovers

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Wow, das ist was zum schwärmen. Barcelona wirft mit den 12 Landsleuten einen weiteren Trumpf in die Waagschale und das kann für Berlin nur heißen: Da gilt es was aufzuholen, oder wenigstens anzuschauen. Denn das allererste (wenn ich mich nicht täusche!) Konzert der Pepper Pots in Berlin steht kurz bevor.

Am Wochenende vom 8./9. Dezember spielen The Pepper Pots zusammen mit The Melodians, die ebenfalls zum allerersten Mal zu Besuch in der Hauptstadt sind. Außerdem machen u. a. Mr. Symarip feat. Solitos, Alpha Boy School und eine meiner persönlichen Top-Neuentdeckungen Firebug, das Konzertwochenende zum absoluten Pflichttermin. Aber zurück zum Thema: Schon allein die drei Frontfrauen, die mit ihrem hinreißenden Gesang sicherlich für gute Laune sorgen werden, bescheinigen dieser Band das Quäntchen Individualität, um sich von der Masse abzuheben. Immer gut, so was. Generell scheinen die Pepper Pots es mit der Zahl „3“ zu haben: Drei Frauen, dazu passend, drei Herren mit dem Namen Hans, pardon Joan natürlich, mindestens drei Musikstile, die sie harmonisch und vor allem authentisch miteinander verschmelzen, und die Anzahl der Songs lässt sich durch drei Teilen… Ok das war jetzt Blödsinn. Streichen wir die Bemerkung. Aber was den Musikstil angeht: Ich meine nicht den ollen Gassenhauer Ska, Rocksteady und Reggae – das haben die Pepper Pots sowieso drauf, könnte man Dub auch noch dazuschreiben – nein, ich blicke hier ein wenig weiter über den Tellerrand und entdecke sowohl die klassischen Offbeat Waffengattungen als auch Swing-Anleihen und vor allem Soul. Ganz viel Soul. So viele Köche, und trotzdem schmeckt die Suppe ganz vorzüglich. Da bekommt man zwangsläufig Appetit auf den Hauptgang und den wird es hoffentlich beim Konzert geben. Was bleibt sonst zu sagen: Ein sehr gefälliges Artwork, mit jeder Menge Infomaterial incl. abgedruckter Lyrics und Ben Jammin’ als namhafter Gastmusiker, machen einen guten Eindruck. Nur bei wenigen Songs ist mir der dreistimmige Gesang ein paar Nuancen zu hoch, und insgesamt ist das Album nach 40 Min für zwölf Songs viel zu schnell vorbei. Aber das sind höchstens Abzüge in der B-Note. Zu kämpfen werden bei der Band höchstens unverbesserliche Jamaika-Puristen haben. Sie wissen schon, dass sind die mit den Jahreszahlen-Scheuklappen.