Yes! Rico Rodriguez für Zuhause, das hat es lang schon nicht mehr gegeben. Dennoch: Was für ein überflüssiges Ding, ausgerechnet DEN Song neu aufzunehmen. Was kommt als nächstes? „Simmer down“ die Fünfhundertzwanzigste? Das muss auf jeden Fall mal eins auf den Deckel geben, obwohl die Single ansonsten instrumentell wunderbar aufbereitet ist.
Soulfood International bleiben ihrer Qualitätsgarantie treu und rocken einen Wahnsinnssound auf das Vinyl. Dass Rico mit seiner „Auf-den-Punkt-Posaune“ was für Genießer ist, war sowieso jedem klar. Daran hat sich auch mit der neusten Auskopplung aus Grovers äußerst lobenswertem Programm „Supreme“ nichts geändert. „A message to you“ möchte zwar längst schon niemand mehr hören, (Viel zu viele Stümper mit musikalischen Halbwissen und vor allem Halbkönnen haben daran schon herumgemurkst. Schlimmer ist in der Kategorie wohl nur noch „No woman no cry“) und trotzdem würde es sich für Musiktheoriefanatiker durchaus lohnen, den teilweise irren Melodieführungen der Version dieser Virtuosentruppe zu folgen. Peinlich nur, dass jeder, der die Scheibe in der auf dem gedruckten Label empfohlenen Geschwindigkeit von 33 rpm anhört, wohl weniger Spaß haben dürfte. Aber da wollen wir nicht kleinlich sein. Dass Rico selbst sich für eine Strophe des Gassenhauers von Clacy Eccles (der später von den Specials noch weiter breitgelatscht wurde) hinter das Mikro schwingt, wäre denn aber wirklich nicht nötig gewesen. Respekt vor der musikalischen Leistung dieses Herrn, aber singen soll bitte wer anderes. Schnell wechseln auf die B-Seite.
Ich leg die Nadel auf den Plattenteller und denke: Häh, ist das jetzt die „Babylon Raus“? Der Instrumental Track „Rastaman Shuffle“ beginnt nämlich exakt wie die berüchtigte Scheibe von Court Jester´s Crew. Aber gleich nach wenigen Sekunden reißt Ricos Posaune das Steuer wieder an sich und es entflammt eine schön groovende Reggae-Variation in Horn, Sax und Posaune. Der zweite Song auf der B Seite beginnt übrigens mit dem Riddim von „We let the good times roll“, das scheint also Methode zu haben mit den CJC Klassikern als Grundgerüst. Dazu mischen die Musiker noch ein bisschen „When the saints go marching in“ oder improvisieren frei Schnauze was das Zeug hält.
Insgesamt eine fette Single, die Fans und Sammler wohl riesig freuen dürfte, wenn auch die reißerische A-Seite so manches Magengrimmen verursachen könnte.