Scatterbrains - Facts and Fairytales

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Und damit machen wir die Ska-Punk Tüte voll. Ein ganz besonders edles Werk habe ich mir zum Schluss aufgehoben.

Die sechs Jungs aus Basel haben da ein ganz großes Stück Gute-Laune-Punk Unterhaltung hingelegt, das mich erstmals seit dem Winter schmerzlich daran denken lässt, dass ich gar kein Auto habe, dass mir die vermeintliche amerikanische Freiheit auf meinem Road Trip hinein in den Sommersonnenuntergang kredenzen könnte.
Sicher, Scatterbrain haben den Skatepunk auch nicht neu erfunden, aber das müssen sie auch gar nicht. Dafür ist das kunterbunte Potpourri einfach viel zu gut und reizvoll. Wenn man sich die Rosinen aus allen möglichen Bandgrößen zusammenpicken kann, warum sollte man sich beschränken: „Say Goodbye“ klingt wie die Mad Caddies, „Am I Ever…?“ ist in diesem seltsam gemütlichen acidcountry Stil gehalten, den Sugar Ray spätestens auf ihrem dritten Album 14:59 perfektionierten und von dem ich immer noch keine Ahnung habe, wie man das eigentlich nennt. Es gibt aber auch andere Songs, die all das schöne Grinsepogen zu Bands wie NoFX, No use for a name, Milencollin, Lagwagon, Snuff, The Brainless Wankers und wie sie alle hießen wieder aus meinen Erinnerungen heraufblitzen lässt. Kein Wunder, dass John Feldman von Goldfinger sich von den Scatterbrains auch tief beeindrucken ließ. Denn Humor haben die Baseler auch, was spätestens seit dem Song „Mom vs. Porno“ klar ist. Was mir als Berliner besonders auffällt, ist der Name insbesondere der Verwechslungsgrad: Ich weiß nicht, gibt es da einen Baukasten nach dem man Bandnamen findet? Es gibt nämlich schon (und der geneigte Leser mag seine eigene Liste ergänzen) Scatterbrain (USA), Scattergun (Berlin), Knattertones (Berlin), Guttermouth (USA). Und dann wäre da noch eine Nachwuchsband aus der Gegend um Karlsruhe, die sich The Scatterbrains nennt. Aber wenn’s schön klingt…