Schrottgrenze - Vaganten & Renegaten

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Ach Mensch. Der Timo ist ein Mensch mit ganz großem Herzen. Eigentlich ist dieses Album ja auch schon eine Weile draußen & hätte, wirtschaftlich gesehen, gar keine Promo mehr nötig. Zumal mittlerweile auch schon wieder eine aktuelle EP namens „Belladonna“ erschienen ist - die ich aber auf jeden Fall schneller reviewen werde. Versprochen! Trotzdem war er aber so nett und hat mir vom selbigen noch mal ein Exemplar zukommen lassen. Aber das ist auch schon wieder ein paar Monate her & ich lasse ihn einfach so hängen. Naja. Besser spät als nie. Vielleicht lässt sich ja doch noch der ein oder andere durchs Lesen dieses Artikels zum Kauf der Platte animieren. Denn verdient hätte sie es. Ich mache keinen Hehl daraus, daß ich jahrelang einen großen Bogen um SCHROTTGRENZE gemacht hatte. Obwohl mittlerweile jeder wissen dürfte, und nun auch ich weiß, daß hinter dem Bandnamen keine 08/15 D-Punkkapelle (mehr) steckt. Zwar bekamen sie nach Erscheinen der ersten Platte „Auf die Bärte…“ nie wirklich schlechte Kritiken für ihre weiteren Outputs, zumindest nicht von den Schreibern, von denen ich etwas halte. Trotzdem hatte ich die Klänge und Texte eben derer immer noch im Hinterkopf, wenn ich auf den Namen Schrottgrenze stieß. Eine Sache, mit der die Band wohl aber auch weiter in Zukunft, wenn auch nicht mehr so oft, leben muss. Allein schon wegen dem wieder belebten Namen. Zwischenzeitlich trieb man nämlich, wenn auch in leicht veränderter Besetzung, unter dem Namen FINGERS sein Unwesen. Ich liebäugelte, als notorischer Plattensammler, zwar ab und zu doch noch manchmal mit dem Kauf einer Split 10“ von ihnen, aber letztendlich waren dann doch irgendwelche anderen Platten wichtiger. Das „Projekt“ SCHROTTGRENZE hatte zwischen dem Erscheinen des 3. Albums „Reibung Baby“ und diesem 4. Album viele Täler durchschreiten müssen, über die man sich auf ihrer, sehr informativen, Homepage informieren kann. So war zum Beispiel eine nie erschienende Platte fast fertig aufgenommen… Aber einen richtigen Schluss gab es allerdings (Gott sei dank) nie. So kann man diese Platte sozusagen als eine Art „Best of“ aus den Tagen dazwischen sehen. Quasi ein Status Quo. Und trotz der ganzen Zeit, die ins Land zog, finde ich, ist es ein sehr kompaktes Album. Abwechslungsreich eben. Mal schneller. Mal langsamer. Mal ein wenig roh, dann aber wieder sehr glatt. Einen Lieblingssong kann ich Euch jetzt nicht nennen. Da kein Song ein wirklicher Ausfall ist und gerade die scheinbaren unterschiedlichen Songs für mich den Zusammenhang des Albums ausmachen. Und alle Stücke sind übrigens im Booklet mit Linernotes versehen. Eine Band die trotz so vieler negativen Umstände weiter macht & sich so viel Mühe gibt, muss man einfach lieben. Ein ganz großes Album. Umso schöner also nun, daß ich die Band sozusagen noch mal von „Punkt 0“ an beobachten kann und ihren weiteren, hoffentlich noch lang andauernden, Werdegang verfolgen werde. Wenn das so weiter geht, sieht es mit deutschsprachiger Rockmusik in naher Zukunft also gar nicht so schlecht aus. Und das beruhigt mich irgendwie. 8 / 10 Punkte

www.schrottgrenze.de