Schund - Schund

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Schund ist gesund…, Lieblingssport - Poppermord… Höhö. Würde eine solche Platte von einer heutzutage noch aktiven Band erscheinen, wüsste man wahrscheinlich wie z.B. bei den JESUS SKINS nicht, ob man das alles so ernst nehmen sollte. Da die Platte aber bei HOHNIE RECORDS erschienen ist, kann man aber vermuten, daß er wieder mal die Keller der Welt nach URSPRÜNGLICHEM Punk durchsucht hat und fündig geworden ist. Und so ist es dann auch. Nach Ostdeutschland, Skandinavien und Osteuropa hat er diesmal die Österreichische Szene unter die Lupe genommen und hat mit SCHUND (was für ein Bandname!) ein Wiener Original herausgekramt. Sehr direkte, teils radikale Texte, von einer Sängerin akzentfrei vorgetragen, was aber daran liegt, daß sie ursprünglich aus Deutschland kam, wo sie jetzt auch wieder hier lebt, wie man im letzten PLASTIC BOMB nachlesen konnte, weil sie irgendwann dort ausgewiesen wurde. Ich kann mir trotzdem nicht vorstellen, daß sie es damals alles sooo ernst nahmen. Zumindest verstehe ich die Texte ab und zu mit einem Augenzwinkern. Aber was heißt es schon, jetzt Texte zu analysieren. Diese Platte sprüht nur so vor Authenzität Und darauf kommt es schließlich an. Ist zwar anfangs etwas anstrengend zu hören, aber wie selten findet man denn heutzutage noch so was? Was ich zudem noch interessant finde ist, daß die Stücke ohne weiteres auch auf einer SICHER GIBT ES BESSERE ZEITEN-PLATTE Platz gefunden haben könnten. Denn so sehr unterscheiden sich Themen, Qualität und Stil auch nicht. Aber man kommt ja aus Österreich und singt: „Münchner Punks, Wiener Punks – wir verstehen uns voll und ganz…“ Hehe. Außerdem ist die Aufmachung sehr geil. Die Platte kommt mit einem schicken Textblatt mit vielen Fotos und sogar einer Zeitung, die damals im GAGA-Umfeld wohl kursierte. Was die GAGA ist? Lest selbst nach! Von den beiden österreichischen Platten, die Höhnie veröffentlicht gefällt mir diese hier besser. Die Platte ist auf 1.000 Stück limitiert, wovon die ersten 300 Stück in gelb erschienen sind. Die dürften aber genau wie die darauf enthaltene EP von 1982 und der ARIOLA(!)-Österreich-Sampler, von dem sich auch ein Stück auf der Platte befindet sowie eine Menge Demos und Liveaufnahmen, teils rar, teils unveröffentlicht, längst vergriffen sein. Oder nicht? Haltet Euch auf jeden Fall ran! Wer HÖHNIES Liebe zum Detail kennt, weiß, daß man hier nichts falsch machen kann. 7,5 / 10 Punkte

www.hoehnie-records.de