Spitfire - Thrills and Kills

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So richtig vom Hocker haben mich SPITFIRE komischerweise noch nie gerissen, habe ich sie doch immer als ziemlich kurzweilige Party - und Festivalband in Erinnerung. Gerade erst auf dem FORCE ATTACK im August diesen Jahres bestätigte sich dieses (persönliche) Phänomen: SPITFIRE rocken ohne Frage, die Bläser sind sehr tight und sauber, die Musik an sich ist abwechslungsreich und doch haben mich die symphatischen Russen nie wirklich in Tanzrausch versetzt. Doch kommen wir zur (zugegebenermaßen nicht mehr ganz) neuen Platte: Thrills and Kills. 14 Tracks - teils auf deutsch, teils auf russisch - die erste Veröffentlichung der sieben St. Petersburger nach vier Jahren. Hier wird eine schöne bunte Mischung aus Punk, Ska, Reggea und Jazz Elementen geliefert, nie peinlich und musikalisch recht anspruchsvoll. Der Großteil der Songs ist im einfachen Punk und Ska Wechsel gestrickt und bietet eingängige Melodien, welche aber wirkliches Hitpotenzial nie ganz erreichen. Eine kleine Perle ist das lässige Reggea-Stück „Sunday Afternoon“, welches gerade durch seine Einfachheit überzeugt und besonders an einem sonnigen Tag im Autoradio zu seiner Höchstform aufläuft. Ein großes Manko, welches vielleicht mein „Phänomen“ erklären könnte, ist der Gesang. Sänger Kostaya kann zwar singen, besitzt aber keine wirklich ausdrucksstarke Stimme um sich im breiten Soundgewand durchzusetzen und die Melodien im Ohr des Hörers zu verankern. Bei den russischsprachigen Songs tritt dieses Problem allerdings nicht so sehr auf, da klingt das Ganze schon wieder sehr eigenständig. So ist „Thrills and Kills“ leider nur eine durchschnittliche Skapunk Scheibe, welche aber durch Besonderheiten wie dem russischen Gesang, den überdurchschnittlich guten Bläsersätzen und den abwechslungsreichen Einflüssen für Fans des Genres sicher so schnell nicht langweilig wird.

www.spitfire.spb.ru
www.vielklang.de

Autor: Chrü