Hätte Sir Francis Drake 1587 für den Überfall auf die zu Missionszwecken Richtung England ausgelaufene spanische Flotte einen Soundtrack gebraucht, er hätte sicherlich gerne Springtime in die Board-Stereoanlage geschoben. Aber damals konnten Piraten auch ohne Musik entern. Das waren noch Männer!
Nicht so wie viele Jahre später dieser kastrationsgefärdete Räuberhauptmann Colonel Killgore… ich komme vom Thema ab. Verdammt, das passiert mir immer, wenn ich es mit Musik zu tun bekomme, bei der mir gerade wieder ums Verrecken nicht einfällt, wie man diese Spielweise doch gleich bezeichnet. Die Jungs aus Trier wehren sich ja offenbar ein wenig gegen „emo“. Kann man ruhig. Wurde ja auch genug Schindluder mit dieser Kategorie getrieben. Aber Punkrock ist es auch nicht wirklich, obwohl schon brachial und ein wenig kalifornisch. Wäre der Sound noch einen Hauch druckvoller, gäbe ich mich mit dieser politischen Richtung des American Hardcore recht zufrieden, aber die Balladen dazwischen schwubbern mir dann doch zu lauwarm in ihrer Streichorchester-Idylle. Stopp mal! So kann ich jetzt echt nicht weitermeckern, denn „Stones in my passway“ bringt schon ordentlichen Rock auf die Straße. Prust - Kicher! Habt ihr den verstanden? Nein ich würde Euch die Platte wirklich gerne ans Herz legen, denn die gekonnt beeindruckenden Gitarrenriffs, die wild-warme Stimme des Sängers und die eingängigen Melodien heben das Debüt schon mindestens auf eine Stufe in der Showtreppe zum Olymp des Rock, die die Aufschrift „Von der Band würd ich mir ein T-Shirt kaufen, wenn es nicht zu teuer ist“ trägt.