Sunny Domestozs - The Complete...

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Im Februar 1986 haben sich SUNNY DOMESTOZS ein Riesenpublikum erspielt und werden in einem Atemzug mit SUPERTRAMP und den SUICIDAL TENDENCIES genannt, zumindest von jenen Plattenhändlern, die alphabetisch nachbestellen.

„Irgendwo an der niedersächsisch-westphälischen Grenze, irgendwann Ende 1984. Der schlaksige Exil-Ostfriese, Serien-Devotionaliensammler und Gitarrenversteher Tex Morton trifft auf den Münsteraner Feinschmecker, Anekdotenverwalter und Aus-dem-Standschlagzeuger Sunny Domestozs. Beide wissen, wie man den hochgiftigen Kloreiniger in Wirklichkeit schreibt. Beide beschließen, dies zu ignorieren und unter der falschen Schreibweise eine Band aufzumachen.
In der Gronauer Pommesbude „Jan Patat“ fällt ihnen kurz darauf ein junger Psychobilly auf, dessen Flattop heller glänzt und stolzer dem Wind trotzt als alles, was sie bisher gesehen haben: Der zufällig genau kontrabasshohe Cartoonphilosoph Manni Feinbein stößt als Bassist zur Gruppe. Man berät, erschafft, singt und spielt gemeinsam, man knebelt und fesselt den heute längst in einer ganz anderen Liga spielenden Produzenten Götz Alsmann, und lässt sich von ihm die erste LP supervisen: „Barkin’ at the Moon“ entsteht, eine Mischung aus Surf, Trash, Punk, Rockabilly und noch ein paar weiteren Schubladen, fast alles tanz- und mitgrölbar, alles voller juvenil-unbekümmerter Energie: Man WAR jung damals, sogar Götz Alsmann war’s!
Im Februar 1986 haben sich SUNNY DOMESTOZS ein Riesenpublikum erspielt und werden in einem Atemzug mit SUPERTRAMP und den SUICIDAL TENDENCIES genannt, zumindest von jenen Plattenhändlern, die alphabetisch nachbestellen.“ (Presseinformation, Moskito Promotion, März 2006)

Es folgen einige Besetzungswechsel und diverse Tonträgerveröffentlichungen bis sich die Band im Jahre 1990 soz. auf dem schäumenden Gipfel einer gigantisch angewachsenen Riesenwelle auflöst. So ähnlich zumindest schreibt die Promotion Agentur. Normalerweise ist es ja nicht meine Art Pressetexte einfach zu kopieren und mich faul in der Sonne zurückzulehnen. Auch jetzt liegt es nicht daran, dass die ersten warmen Tage des Jahres mir das Gehirn aufgeweicht hätten, ich bin einfach der Meinung, wer beim Verfassen einer Bandhistorie so viel Humor beweist, der soll auch zu Wort kommen. Anlass des ganzen Rummels ist ein zweiter Frühling des Surf und Rockabilly Legendchens Sunny Domestozs, das 2005 plötzlich wieder dem Ruf der Bühne folgen wollte. Und das mit Erfolg. Da wird jetzt sicher nachgelegt. Einen ersten Eindruck kann sich jeder, der zu jung ist, um Sunny Domestozs noch live erlebt zu haben, auf der 1993 zusammengestellten CD „The Complete Sunny Domestozs“ verschaffen, die, wie der Name schon sagt, sämtliche bisher veröffentlichten Stücke der Band zusammenfasst. Tja, bei dem Humor muss das einen Besuch wert sein, auch wenn ich persönlich nicht so ganz hinter den Reiz des klassischen Rockabilly steige. Für Freunde der steilen Frisuren aber bestimmt eine Freude.

„Wenn’s gut läuft, wird man mehr von ihnen hören. Wenn nicht, können die Mitglieder ja immer noch separat als „The NEW Sunny Domestozs“ bzw. „Cloudy Domestozs“ o. ä. bei Oldiefestivals spielen. Aber da sei der Teufel vor.“