Thrombo - My own Misery

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2 % Kupfer, 4 % Blei, 21 % rostiger Stahl, und 73 % Schwermetalle. Das ist so in etwa die Ausbeute aus diesem Schrott, aber mal ehrlich: Wir sind doch hier keine Altmetallsammelstelle.

Keine Ahnung was mir die drei Musiker aus Davos in der Schweiz mit ihrer 6-track EP sagen wollen, aber um es vorwegzunehmen: Das Ganze kommt mir schon unheimlich grün vor. (hinter den Ohren, nicht politisch gesehen, falls das jemand dachte). Es geht auch gleich ganz klassisch prügelnd im ersten Song los: eine Mischung, die wohl einen missglückten Versuch darstellen soll, NoFX mit Panthera zu verschmelzen. Ich geh mal davon aus, dass sich jetzt auch niemand wundert, dass das schief ging.
Die Band selbst sieht ihre Musik irgendwo zwischen Hardcore, Punk und Rock. Auf eine gewisse Art und Weise, haben sie da vielleicht sogar ein bisschen recht: Zumindest wenn man unter Hardcore pauschal ein irgendwie geartetes Gegröle versteht und unter Punk eine schlechte Trivialharmonik, die stümperhaft ist, aber minimalistisch genannt wird. Das Ergebnis ist brachial (dafür allein weiß ich sie auch ein klein wenig zu würdigen), aber sonst leider nix.
Mein Vorschlag: Sehen wir das einfach mal mit Humor. Ich kann mir schon vorstellen, wie die drei Jungs sich im Proberaum vor Lachen nur so gebogen haben, bei dem Gegröle zu den penetranten drei Power-chords, aus denen das Grundgerüst eigentlich jeden Songs geschreinert ist. Das Problem ist aber: Das gefällt vielleicht den Musikern und möglicherweise noch einem volltrunkenen Publikum, aber die ständigen, völlig unmotivierten Tempowechsel lassen das Gelärme übel dahineiern, die krampfhaft verstellte Stimme nervt schon nach kurzem Hören tierisch, und über die pubertären Texte möchte ich gar nicht erst reden. Your own Mysery? Na das kann es auch getrost bleiben. Einziger Lichtblick: Beim Intro zum fünften Song „Dies ist Krieg“ parodiert die Band das weltberühmte Metallica Gritarren-Riff aus dem Hit „Creeping Death“. „Die by my hand…“ Und das als Einleitung eines Antikrieg-Statements, das ist schon ganz großer Humor.
Als Spaßprojekt vielleicht noch ausbaufähig, (Die Musiker stehen mit ihrem zarten Alter ja auch noch am Anfang der Karriere) ansonsten: leg’ es zu den Übrigen!

Die Homepage der Band ist übrigens ganz nett gemacht und entschädigt für die unsägliche Typographie des CD Booklets. Moment: Stop! Die haben doch tatsächlich PopUp Werbung auf ihrer Seite, aus diesem Grund steht hier auch kein Link.