Mit 'Abalonia' legen die Jungs aus dem norddeutschen Husum ihr 6. Album vor und das im 17. Jahr des Bandbestehens. Ein Konzeptalbum darf es dann diesmal sein, das lässt schon mal aufhorchen und weckt Lust auf mehr.
Abalonia erzählt die Geschichte von Frau Semona; sie ist auf der Flucht und wie so viele auf der Suche nach Zukunft und Perspektive, 'Alles ist besser als der Tod / Alles ist besser als das hier', passt also schon mal thematisch in die heutige Zeit und unterstreicht den Anspruch der Band eine politische zu sein.
Das Album ist erzählerisch sehr stark, bleibt aber im Turbostaat typischen Rahmen. 'Abalonia' ist ein würdiger Nachfolger von 'Stadt der Angst', entfernt sich aber sehr weit vom Erstlingswerk 'Flamingo'. Die 10 Stücke sind auffällig lang und musikalisch hat die Band auf jeden Fall einen großen Schritt nach vorn gemacht. Das Album ist wesentlich melodischer als seine Vorgänger, aber doch sehr düster. Hinzu kommt, dass Jan Windmeier richtig singt, was man bisher nicht von ihm kannte. Songs wie „Der Zeuge“ hätte ich ihm auf früheren Alben nicht zugetraut und das weiß zu gefallen.
Das Erzählen einer übergreifenden Story ist Turbostaat gelungen, der Spannungsaufbau gefällt mir sehr gut. Auch die Platzierung die beiden ruhigeren Stücke „Eisenmann” und „Die Toten”, sind gelungen und unterbrechen den Storyfluss nicht. Turbostaat gehen mit 'Abalonie' über die Grenzen von Punk-Hardcore-DIY hinaus und definieren das Genre für sich neu, das will bei Turbostaat aber nicht verwundern. Turbostaat gehen mit dem Konzeptalbum den selben Weg, nur weiter...und wir treffen sie in Abalonia.