USCB Allstars - Plug it in, Best of

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Polstermöbelreggae, LuftposaunenSka-Jazz, Raketenrocksteady, Lokalrundenreißer, Geile Mischung, Kassenklingeln. Alles klar?

Warum habe ich eigentlich von dieser Band noch nie etwas gehört? Dabei haben die USCB Allstars aus Gothenburg im tropischen Schweden schon in der guten alten Zeit fiesen Offbeat gedroschen, als ich noch viel weniger Falten (um den Bauchnabel) hatte. Tja höchste Zeit, dass Grover seine langen Fühler danach ausstreckt. Mit „Plug it in“ wird nämlich am 9.12.2005 gleich als erste Veröffentlichung der Band hierzulande ein großkotziges „Best of“ auf den Markt geworfen. Das war doch eigentlich immer MEINE Idee, mit meiner (noch zu gründenden) Band das (noch aufzunehmende) Debüt so zu nennen. Das wär ja soo witzig! Nun gut, die Illusionen wurden mir ja mittlerweile gründlich genommen: Mother’s Pride haben das schon gemacht. Das erste(!) Album hieß: „Greatest Hits Vol. 3“ und jetzt das…
Aber mal zurück zum Thema: Ich versuchte mir ja eingangs zu erklären, wie die USCB Allstars mit ihrer 10 jährigen Bandgeschichte im wahrsten Sinne der Worte so Sang- und Klanglos an mir vorbeigehen konnten. Dabei g e h t „Plug it in“ nämlich von Anfang an gleich ordentlich zur Sache. Die ersten beiden Songs sind unbedingt Hitverdächtig mit ihrer Neigung zum groovigen Stil der Namensvettern the Senior Allstars und genau der Balance zwischen Tradition und Innovation, die mir den Ska so unsterblich liebenswert gemacht hat. Das ist keine staubige Neuauflage veralteter Schunkelrhythmen sondern eine feurige Tanzmusik, die rockt, ohne zwanghaft pubertär sein zu müssen. Und so könnte ich weiterschwärmen, hätte ich nur über die ersten paar Songs zu referieren. Leider gibt es da dann aber doch den einen oder anderen Einbruch. Bei der Textzeile „We were making love to the beat of the Mighty Mighty Bosstones” musste ich noch herzlich lachen. Wie das wohl ausgesehen hat… Und wie ich so vor mich hinträume, merke ich, dass ich schon drei Songs weiter bin, ohne es überhaupt zu bemerken. Schreibt es meiner Engstirnigkeit zu, stempelt mir Musikfaschist auf die Stirn, stellt euch auf den Kopf, macht was ihr wollt, aber mit diesem Durchschnitts-Neo-TwoTone kann ich einfach nichts mehr anfangen.
Zum Glück dauert das Intermezzo aber nicht lange und spätestens „Honesty for Nothing“ holt mich wieder zurück auf die Tanzfläche.
Ich kürz das Ganze jetzt mal ab, ist ja auch schon spät und der Plattenladen macht bestimmt gleich zu: Polstermöbelreggae, LuftposaunenSka-Jazz, Raketenrocksteady, Lokalrundenreißer, Geile Mischung, Kassenklingeln. Alles klar?