V/A - Up Your Ears Vol. 4

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Das wurde aber auch höchste Zeit. Die vierte Ausgabe des Labelsamplers von Deutschlands größtem Ska und Reggae Label hat ganz schön auf sich warten lassen.

Aber das Warten hat sich gelohnt, denn Up your Ears 4 beinhaltet nicht nur das Beste aus dem Grover eigenen Programm sondern zusätzlich noch einige besondere Schmankerl. Wer die Möglichkeit hatte, auf der Skank around der X-mas Tour letztes Jahr das Tanzbein zu schwingen, der dürfte wahrscheinlich jetzt noch regelmäßig das Baldriantropfen-Regal des Supermarkts seines Vertrauens plündern. Der Doktor hatte geladen und war eigens für diesen Termin eine fulminante Liaison eingegangen. Die Rocksteady Review, die mir noch immer die Träume versüßt, bestand aus Soulfood International (Ex-Court Jesters Crew) und Dr. Ring-Ding und lieferte eine atemberaubende Wanderung durch die frühe Musikgeschichte der Jamaikanischen Rhythmen. Jedenfalls eine Schmach, dass es bisher kein Sterbenstönchen davon auf einer Platte zu finden gab. Bisher!! Denn auf Up your ears gibt es den Song „John James“, der es alleine wert wäre, die schlappen 5 Euros auf die Theke zu hauen. Und genau auf dem Level geht es weiter, denn mit Open Season haben sich Grover einen hochgradigen schweizer Act vom schicken Leech Redda Label ausgeborgt. Diese Band sorgte vor kurzem durch ihre Tour gemeinsam mit Victor Rice und King Django für Furore (siehe Bericht in VoC Vol. 3). Ja ich könnte jetzt so weiter schwärmen, aber wer liest sich das dann durch…? Kurz und gut, auf Up your ears Vol. 4 ist von Allem ein bombastisches Angebot zu finden: Ska-Jazz (Eastern Standard Time, Rotterdam Ska-Jazz Review), Neo-Traditional Ska (Intensified, Stingers ATX, The Moon Invaders), Rocksteady (Rude Rich & the High Notes, Mr. T-bone), 2Tone (Blaster Master, Alpha Boy School), Roddy Radiations ganz eigene Ska-Billy-Kreation, eher experientelles Material(The Adjusters, Elvis Jackson, Lo & the Magnetics) uvm.
Einzig und allein das Cover ist meines Erachtens ein Schwachpunkt. Die drei Alphornförmigen Plastikrohre mit Lautsprecherverstopfung, wären vielleicht geeignet, die Kooperation zwischen den Kastelruther Spatzen und Thunderdome Vol. 138 zu illustrieren, mich überkommt beim Anblick eher ein beklemmendes Gefühl. Aber angesichts der Tatsache, dass das Design aus dem ad manum Studio kommt, das sich schon mit der überragenden Gestaltung der Laurel „Gotthabihnselig“ Aitken Reihe verdient gemacht hat, will ich da mal alle Finger zudrücken. Das geht schon klar. Ich freu mich auf Ausgabe fünf.