Was soll ich denn davon halten? Wenn sich fünf finnische Männer „die Walküren“ nennen und mich dann tatsächlich fragen, ob „ich es wirklich wissen will“, dann komme ich normalerweise gar nicht mehr dazu, herauszufinden was „es“ ist, sondern sehe zu, dass ich so schnell wie möglich ein, zwei Mehrbusen (was für ein Brüller!) zwischen mich und besagte Gestalten bringe.
Mit viel Mut und bis an Lebensmüdigkeit grenzendes Pflichtbewusstsein bin ich aber einmal stehen geblieben und habe zugehört. Und es hat mir die Augen geöffnet. Und zwar weil ich jetzt weiß, dass es in Finnland noch etwas anderes gibt als Bäume und Heavy Metal: Nämlich Eläkeläiset. Äh, nee, das wusste ich auch schon vorher. Was neu ist: die Finnen haben jetzt auch Ska auf dem frischen Kiefernholz-Parkett. Der Name „The Valkyrians“ wurde mir schon vor zwei Jahren von einem begeisterten Finnen mit leuchtenden Augen unterbreitet, den ich auf einem Humppa Konzert (wo sonst?) kennen gelernt hatte. Aber erst jetzt bekam ich mit der Single die ersten Songs zu Ohren. Der Opener ist eher so ein wieder aufgewärmtes 2Tone Ding alla Busters, Skaos und Konsorten. Ein bisschen anachronistisch vielleicht aber gar nicht schlecht. Die leicht quäkige Stimme hat mich bei Liberator ja auch nie gestört und wenn ich mich endlich dazu bringen könnte, nicht andauernd auf dem Cover zu suchen, ob der Hintergrundgesang von den Toten Hosen eingesungen wurde, käme ich viel schneller zum Tanzen, da bin ich mir sicher. Außerdem gibt es ja noch die anderen Songs, die mir mit einem schönen Klavier-und-viel-Bass-Stomp viel besser ins Ohr gehen. Was den Humor angeht sind die Finnen sowieso auf dem richtigen Katamaran und so gefallen mir auch die beiden Live-Interpretationen von „Tougher than Tough“ und „54-46 was my number“. The Valkyrians sollten auf jeden Fall mal ein offenes Ohr wert sein. Das könnte Spaß machen.