Vic Ruggiero - Living in Sin - Understanding New Jersey

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Die Slackers aus New York City sollten längst jedem der auch nur ein halbes Ohr für Ska und Rocksteady Tunes entbehren kann ein Begriff sein. Sie stehen nicht nur für innovativen Neo-Traditional und musikalische Kunstfertigkeit, sondern werden obendrein auch dafür geliebt, dass sie mit vollem Herzblut hinter ihrer Musik stehen.

Eine packende Bühnenpräsenz, energiegeladene Liveshows, kunstfertige Lyrics mit Aussagekraft und die dennoch freundschaftliche Atmosphäre, die die Slackers immer wieder erzeugen, zieht weltweit eine Konzerthalle nach der anderen in ihren Bann. Erstaunlich, dass es den gleichen Effekt auch gibt, wenn nur einzelne Bandmitglieder unterwegs sind. Neben David Hillyard, dem Ausnahmesaxophonisten und seinem Soloprojekt mit Namen The Rocksteady Seven nimmt sich auch Slackers-Sänger, Mastermind und Keyboarder Vic Ruggiero die Freiheit, ebenjene auszuleben. Er stellt die Tasten in die Ecke, schwingt sich hinter eine Gitarre und treibt damit einen fetten, einfachen aber umso ehrlicheren Singer/Songwriter Country, Folk und Rockabilly durch die Kneipen dieser Welt. Und Vic Ruggiero ist tatsächlich ein Phänomen. Er ist auf den ersten Blick kein besonders auffälliger Typ, ist nicht besonders groß, wirkt freundlich und offenherzig. Aber wenn er sich mit diesem fetten Grinsen auf die Bühne stellt, hat er von der ersten Minute an das Publikum an seinen Lippen hängen, das einem Angst werden könnte. Ruggiero füllt ganz alleine locker eine Bühne aus und schafft es auf wundersame Weise, diesen „wir-sitzen-heute-alle-in-einem-Boot“ Eindruck zu vermitteln. Er spielt Songs auf Zuruf, ganz egal was: Slackerssongs, eigene Kompositionen aber auch Folk-Cover von „A whiter Shade of Pale“ wenn es ihm in den Kram passt. „Deshalb liebe ich es, auf Solotour in Deutschland zu sein“, ruft Ruggiero in den begeisterten Beifall „die Slackers hätten mir nie erlaubt, den Song zu spielen.“
„Living in Sin“ ist die erste Platte des New Yorkers von 1998, war zwischenzeitlich vergriffen, wurde jetzt aber dankenswerter Weise von Moanin’ Records neu aufgelegt und ist deshalb wieder in einem von Andreas Hartung kongenial gestalteten Layout in Deutschland zu haben. Die 19 Tracks hören sich zwar im Vergleich zur Nachfolgeplatte „Alive at the ladybug house“ nicht ganz so flüssig weg, es sind aber trotzdem viele Perlen enthalten. Die Texte gehen auf jeden Fall unter die Haut und immer wieder blitzt Ruggieros Songwriter-Genialität durch. Für Sammler und Slackers Liebhaber ein Muss! Alle anderen sind herzlich eingeladen sich zunächst Live überzeugen zu lassen.