Vielleicht habt ihr ja schon mal mitbekommen, dass in jeder neuen Ausgabe einer Frauenzeitschrift eine noch nie da gewesene, überaus wirkungsvolle und einfache Diät angepriesen wird. Wie blöd muss man denn sein, um auf den Scheiß reinzufallen und sich deswegen „Brigitte“ oder „Tina“ zu kaufen!? Tsss, also nicht mit mir! Auf gar keinen Fall!
Ich mach jetzt bei den Weight Watchers mit.
Ja so hab ich am Anfang auch geschaut. Skeptisch, mit einem Lächeln auf den Lippen und an Kopp fassend. Eigentlich wollte ich das auch gar nicht machen, ich gehöre ja nicht zu den tausenden Angelikas bei denen sich 130 kg Körpermasse auf 160 cm Körperhöhe verteilen. Aber hier und da gibt es an meinem Körper doch ein paar Stellen die ein wenig schmaler, glatter oder gar ganz weg sein könnten. Und 5 Kilo weniger waren es ja eh schon mal.
Meine Schwester schleppte irgendwann mal eine Weight Watchers Broschüre an und machte da mit. Ich musste auch erst über sie lachen, als sie plötzlich damit anfing, den Reis abzuwiegen, keine Magarine mehr zu benutzen, Cola Light zu trinken und fleißig Sport zu machen.
Aber ich wurde neugierig und so konnte auch ich die Finger nicht von dieser Broschüre lassen.
Dort steht, genau wie in den Frauenzeitschriften, dass es nun ganz einfach ist, die überflüssigen Pfunde zu verlieren. Das funktioniert nach einem einfachen Prinzip. In einer großen Tabelle sind alle gängigen Nahrungsmittel aufgelistet. Jedes Lebensmittel bekommt (entsprechend der jeweiligen Kalorienanzahl und dem Fettgehalt) Punkte zugeordnet. Ein Buttercroissant hat zum Beispiel 8,5 Punkte und ein Knäckebrot 2. Je nach Alter und Gewicht darf man nur eine bestimmte Anzahl von Punkten über den Tag verteilt zu sich nehmen (in meinem Fall 18). Man kann also Essen, worauf mal Lust hat, man muss es sich nur schlau einteilen. Punkte „gutschreiben“ kann man sich auch, indem man zum Beispiel den Rasen mäht, Treppen läuft, Schwimmen geht usw. (dafür gibt es auch eine Tabelle).
Also das Prinzip ist ja eigentlich nicht sonderlich schwer, jedoch muss man echt aufpassen, wovon man wie viel ist. Eine Salamipizza (eigentlich eines meiner Leibgerichte) hat zum Beispiel 20 Punkte und ein Bier 4!!! Das muss man sich mal vorstellen! Dann darf man an einem Tag eigentlich nur 4 Bier zu sich nehmen und sonst nichts, weil die 18 Punkte dann schon fast verbraucht wurden.
Genau aus diesem Grund hab ich das W.W. Programm auch während des Force Attacks nicht beachtet.
Aber wenn man sich vernünftig dran hält und hier und da ein paar kleine sportliche Übungen macht dann läuft es ganz gut. Schon nach wenigen Tagen fühlte ich mich fitter und gesünder. Die Kilos purzelten jetzt nicht, aber ich habe in zwei Wochen zwei Kilo verloren, was eigentlich OK ist.
Natürlich kann man nicht grenzenlos damit abnehmen. Ich merke momentan auch wie sich mein Gewicht einpendelt. Auf mein Idealgewicht. Und dabei musste ich mal wieder feststellen wie verschoben die Vorstellungen der Frauen vom Schlanksein eigentlich sind. Der BMI, alle anderen möglichen Tabellen und Weight Watchers zeigen mir, dass ich Idealgewicht habe und eigentlich sogar leicht zu Untergewicht tendiere. Aber nach meinem Befinden, könnten es glatt noch 10 Kilo weniger sein. Ist es nicht schrecklich, wozu die Gesellschaft und die Medien uns Mädels bringen!? Oder warum fühlen sich fast alle Frauen irgendwie zu dick?
Na auf jeden Fall kann ich Weight Watchers nur empfehlen. Das soll keine Werbung für eine Diät sein, aber es lohnt sich! Man achtet viel mehr auf das, was man isst, weiß wieder Hunger von Appetit zu unterscheiden und geht bewusster mit dem Essen um. So sollte es auch sein.
Ich geh auch nicht zu irgendwelchen W.W.- Treffen oder gib dafür Geld aus, aber die Broschüre hat mich zu einer gesünderen Ernährung mit erfreulichem Nebeneffekt gebracht.
Also ihr Mädels: Lasst euch nicht von „Tina“ verarschen, die euch auf der einen Seite leckere Zitronencreme-Erdbeertörtchen-Rezepte verrät und auf der nächsten Seite von der neusten Methode zum Abnehmen berichtet! Keiner (außer ihr selbst) hat das Recht über euer Gewicht oder eure Figur zu urteilen.
Autorin: Kami