in der Alten Kantine am 21.08.2003
Ska, Reggea, Salsa, Punk, Cumbia und Rock ...
Nun ja, Karamelo Santo spielten also nicht im RAW-Tempel, sondern in der Alten Kantine. Der Eintritt betrug demzufolge nicht 6 Euro, sondern 8 Euro. Und anstelle von DJ Pepe legte ein Mister Namenlos auf, der anstatt heißer Latino-Sounds erst einmal Beck spielte nach dem Konzert. Aber sei‘s drum. Was nimmt man nicht so alles auf sich, um eine gute Band zu sehen (unter Umständen auch super-inkompetente Tourmanager, wenn man neben dem Konzert auch noch ein Interview von der Band haben will).
In Anbetracht der Location verlief in der gut organisierten und schick sanierten Kulturbrauerei natürlich alles sehr geordnet und ruhig ab. Nix da mit anarchischen Zuständen wie beim Panteón Rococó-Konzert im RAW. Obwohl das ja eigentlich ideal zu der Musik passt. Aber was soll’s, Konzertveranstalter haben ja auch ihr Kreuz zu tragen. Da ist man lieber einmal mehr auf der sicheren Seite mit einer Location, die wahrscheinlich per se schon einige Besucher abschreckt, dafür aber ein gut organisiertes Konzert verspricht. Und gut war das Konzert, immerhin.
Die Alte Kantine war gut gefüllt, wenn auch nicht ausverkauft, und das Publikum unterteilte sich in Rastas, einige Berliner Szenegestalten, erstaunlich wenige La-tinos und einige Schicksen. (Ob das nun an der Location lag, bleibt wohl reine Spekulation). Die Argentinier Karamelo Santo, die auch schon mit Manu Chao zusammen gespielt haben, betraten gegen viertel nach zehn die Bühne, rockten volle zwei Stunden durch und erfreuten das Publikum mit ihrer Mischung aus Ska, Reggea, Salsa, Punk, Cumbia und Rock.
Wie auch schon im Lindenpark im Juli, wurde bei “El Reo” soviel Publikum auf die Bühne geholt, wie raufpasste ( in diesem Fall waren das nur drei Pärchen, aber wie gesagt, wir waren ja in der Alten Kantine...). Alle anderen tanzten munter vor und neben der Bühne weiter und bei der Zugabe wurde nochmal ordentlich gefeiert. Alles in allem ein gutes Konzert, obwohl mir das gewisse etwas gefehlt hat. Irgendwie gefällt mir die Band auf Platte besser als live, aber vielleicht lag das ja auch an dem schnöseligen Umfeld, in dem das Konzert stattfand. Manche Bands passen halt besser in Subkultur-Ecken als in Styler-Viertel.
Autor: Anne