Frank hat ungebeten ein Taxi für mich organisiert. Ich weiß nur das in einer Reithalle gefeiert wird und SKASOZIAL spielen. Das reicht mir als Info und ich steige ein und lasse mich überraschen wohin die Reise geht. Allerdings setze ich mich nicht alleine auf die Rückband mit Silkes Köter, dem halben Pferd. „Charly ist ganz lieb“ hin, „der tut nix“ her, ICH NICHT!
Angekommen: Tatsächlich, ne Reithalle mit Bühne. Geil! Bier fuffzich Cent und schon fangen SKASOZIAL an und der Sound ist echt OK. Erich mittlerweile mit sexy Ring in der Unterlippe und wie er da so spielt mit den ewig langen, verfilzten Haaren aufm Kopp möchte ich ihn am liebsten sofort heiraten!
Mit Bläser und Bläserin die immer schön fleißig ihre Tuten tuten klingt die ganze Sache mächtig amtlich, paar Licks dabei und schon ist der Ska prima abwechslungsreich. Beide Daumen wieder ganz weit hoch!
Dann SANE (www.areyousane.de) ausm Ruhrpott. Drei Typen, singender sieben-Saiter-Gitarrist. Ich komme nicht um den Primus-Vergleich rum. Zum einen spielen die auch so funky Zeux, zum anderen tanzt der Sänger genau wie Les Claypool. Dann werden die Ansagen auch noch im übertriebenen Ruhrpott – Dialekt gebracht: „Misthaufen hinter der Scheune, auf der Bühne Mist, passt ja.“ Der Gitarrentyp spielt fast nur Akkorde bei denen man sich die Finger bricht und das Set dauert in etwa hundert Jahre. Aber trotzdem schon schwer amtlich. Natürlich find der Frank die Scheiße. Ich nicht.
Dann die Band vom Rögeberg RETARDED CHAMBER DOGS. Meine Herren, hätte ich nicht gedacht. Vier Leute, amtlicher Ska, Sänger fleißig am bewegen. Natürlich schwer zu bewerten mit mächtig einen im Kahn aber schien sehr rund zu sein, Glückwunsch.
Frank macht schon wieder eine Fahrgelegenheit klar, diesmal die Freundin von Täsch Naitböög. Rubbel die Katz sitzen wir bei den Haags an der Theke. Siggi latscht noch zu Fuß nach Hause, irgendwann verpissen sich alle, es werden noch 80er-Jahre-Kracher von Platte gehört und ich kann unmöglich sagen wer hier die Lampen nicht am leuchten hat.
Am nächsten Tag bin ich nach einem kleinen Nickerchen doch tatsächlich schon um 19 Uhr zu Hause, meine Frau ist äußerst erfreut. Deshalb mache ich auch nicht das, was Täsch vorgeschlagen hat: Nach Hause kommen, nicht guten Tag sagen sondern: „Ich muss sofort das Sodom – Live – Video gucken. Na gut, bis zum Schlagzeugsolo kann ich vorspulen, aber das muss!“
...obwohl ich die Idee irgendwie saulustig finde!
Autor: the Kollege