vom 11.10. 2004
erster skankabend in berlin im rahmen der popkomm
Es ist die reine Macht der Gewohnheit, dass man sich aus dem Begriff Special Guests nicht mehr viel macht. Jede große Tour, egal von wem, egal welches Genre, wird immer unterstützt von Special Guests.
Dahinter verbirgt sich dann immer nur ein Support aus dem Vorort. Oft eine Frickelband, die die Möglichkeit erhält, vor einem größeren Publikum zu spielen als gewöhnlich. Mittlerweile ist es so, dass die Special Guests als erstes spielten, zu einer Zeit, wo es noch niemand in den Tanztempler geschafft hat. Grover widerlegt an diesem Freitag im SO36 diese Gewohnheit und definiert den Begriff Special Guest wieder neu. So wie es auch einmal angedacht gewesen war.
Im Tipp oder auch in der Zitty konnte man vor geraumer Zeit in der Kategorie Musik, Anzeigen finden, in denen nach einem Musiker mit dem Zeug zum Sänger gesucht wurde. Ein Bandname wurde nie erwähnt, nur „Skaband mit viel Bühnenerfahrung“. Der Absender der Emailadresse waren die Special Guests aus Berlin. Handelte es sich hier um ein Nebenprojekt, oder wurde tatsächlich nach einem neuen Sänger gesucht? Jetzt ist klar, der langjährige Frontman stellt sich neuen Aufgaben und sucht nun sein Glück im Ausland.
Am 01.10.2004 fanden sich das erste Mal in der Berliner Ska-Geschichte, wenn es diese gibt, einige Leute
im So36 ein, um im Rahmen der Popkomm zu skanken. Es war viel los in Berlin und im Umkreis an diesemFreitag. Z.B. luden die Ruffians seit zig Jahren wieder zu einer Release Party in Lindenpark ein. Im Tommy Haus spielten Casino Gitano. Auf dem Gelände der Kulturbrauerei sollten Rotterdamer Ska Jazz Foundation spielen. So war es gar nicht erstaunlich, dass es im Esso nicht so recht voll werden wollte.
12 Euro Eintritt und schon waren die ersten Klänge von Dr.Woggle And The Radio zu vernehmen. Das war das Fundament dieses Abends. So dachte man. Doch er hatte noch viele Überraschungen parat. Dr.Woggle And The Radio waren gewohnt lässig und boten wieder einen relaxten Sound, dem sich nur sehr wenig Leute entziehen konnten. Eine Zugabe gab es nicht, dafür einen rasanten Abschluss mit „10, 9, 8, 7, 6 …“. Da war noch mal vor und auf der Bühne richtig was los.
Nächste Band, The Special Guests! Und wie schon angedeutet mit neuem Sänger. Es war die Premiere für „Mister W." und trotzdem, Klasse! The Special Guests waren nicht wieder zu erkennen. Abwechslungsreich, schnell und der super Sound im Esso machten das Konzert, für mich zu einem noch nie da gewesenen The Special Guests - Konzert. Zugabe, „Speedball“. Schluss!
dr.woggle and tghe radio
Nicht angekündigt, nur klein an der Abendkasse konnte man lesen: „plus Spezial Guest“. Und der eigentliche Special Guest des Abends ließ sich viel Zeit. So war es leider so weit, dass der größte Teil der Leute, die sich im SO36 eingefunden hatten, auch schon wieder den Heimweg antraten, als Rotterdam Ska Jazz Foundation anfingen ihre Instrumente zu stimmen. Viel zu spät!