Der nun mehr 14. Weihnachtspogo stand am 11. Dezember 2015 ins Haus. Dieser fand eine Woche früher statt als in den Vorjahren, da zum einen die sonstige Location – das KAMEA wegen verschiedener Gründe dieses Mal nicht genutzt werden wollte bzw. konnte und zum anderen der Wunschtermin (am letzten Freitag vor Weihnachten) im Smok bzw. dem Club Prowincija bereits vergeben war. Dazu zeichnete 'Die Bockwurschtbude' ein Wochenende später die 'Brandenburg Schau' mit Rainald Grebe auf. Und das wäre wohl für alle Beteiligten zu stressig geworden. So zog man eben ins benachbarte Slubice und somit war es der erste Internationale Weihnachtspogo geboren.
Bereits am April des Jahres 2015 hatte der ‚Frankfurter Pöbel‘ – die „Allstarband“ der Frankfurter Punkrockszene den Club „getestet“ und für „gut“ befunden. Bei offenen Fenstern(!) – es schallte über die Oder und selbst die Frankfurter dürften davon etwas mitbekommen haben – im Club fanden schon damals ca. 150 Leute den Weg über die Grenze und feierten ordentlich mit. Die Biervorräte waren allerdings schnell verbraucht und so musste man sich bei der nahgelegenen Tankstelle Nachschub besorgen. In Polen trinkt man wohl eher Vodka und damit hatte man nicht gerechnet. Auch die Gäste des Sushi-Restaurants waren anfangs ein wenig irritiert. Jedoch stand immer beiden Seiten Verständnis gegenüber.
Als Acts hatte man sich dieselben Bands aus dem Vorjahr ausgesucht. Natürlich 'Telekoma' und 'die Bockwurschtbude', die Polnische Streetpunk Band 'The Prowokators' war auch wieder dabei. Mehr oder weniger neu waren 'Psycrolutes', welche – als Nachfolgeband der Frankfurter Band ‚Paranoia‘ - das Jahr 2015 zur Namensfindung und Neuausrichtung nach Abgang des Bassisten Micha genutzt haben. Wahrscheinlich waren die Ähnlichkeiten zur 80er-Jahre Band aus Dresden zu groß.
In diesem Jahr begingen die Bands 'Telekoma' und 'Die Bockwurschtbude' ihr 20 Jähriges Bestehen, da hatte zumindest ich mit einem knackigem Jubiläums-Shirt gerechnet, diese gab es leider nicht. Aber nächstes Jahr steht mit dem 15jährigen WP ja ein nächstes Jubiläum an. Vielleicht geht ja da was.
Den Anfang des großen Weihnachtsreigen machten 'The Prowokators' aus Slubice. Sie verzückten das Publikum mit feinem polnischen Streetpunk zum warm werden. Mit knapp 45 Minuten war die Band aber schnell rum. Und auch die Nachfolgenden ‚Psychrolutes‘ hatten noch nicht so viele Songs auf der Setliste. Diese dürften wie alle anderen Frankfurter Bands ihren ersten internationalen Auftritt gehabt haben. Zuhören gab es ein, zwei neue Lieder und fünf bis sechs Songs aus dem Repertoire von Paranoia u.a. 'Wahnsinn und Genie' und 'Ich weiß es nicht'. Alles in allem gewohnte Kost zu der man gern das Tanzbein schwingt. Man darf gespannt sein, ob es demnächst für ein neues Album reicht, das letzte erschien 2010.
Mit der 'Bockwurschtbude', kam dann das Smok bzw. der Konzertsaal an die Grenzen seiner Kapazitäten, insgesamt dürften so 350 Leute den Weg zum Weihnachtspogo gefunden haben. Die drei Jungs gaben ihre tanzbarsten Stücke von den Alben 'Ein Ende am Licht des Tunnels' und 'Back to the roots' zum besten, aber auch Klassiker wie 'Oi!kalyputsbonbon' und 'Blackriding Underground' gab es auf die Ohren und endeten im Saalpogo.
Als letzte Band gaben sich Telekoma die Ehre, welche souverän ihr Programm durchspielten und auch den ein oder anderen dazu animierten das Tanzbein zu schwingen. Zu später Stunde leerte sich der Saal leider etwas. Dennoch dürften bis zum Schluß gut 200 Leute da gewesen sein.
Alles in allem war der vierzehnte Weihnachtspogo sehr gelungen, der Locationwechsel war mehr als nötig, da aus meiner Sicht das Ambiente im Frankfurter Kamea der Veranstaltung nie wirklich würdig war und auch wenig Politisch verantwortlich, sowohl in der Ausrichtung an sich als auch an dem was da so unter dem Jahr an Veranstaltungen läuft. Wir dürfen gespannt sein, was sich die Veranstalter für das nächste Jahr ausdenken, immerhin ist das dann der fünfzenhte Weihnachtspogo...ich trage übrigens Shirt Größe 'L-XL'.
Foto via klub-prowincja.pl, weitere Fotos hier